Lourdes Maria Ciccone Leon alias Lolahol veröffentlichte ihren ersten Song. Konkurrenz entsteht ihrer Mutter Madonna deshalb keine.

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Es muss hart sein, als Tochter von Madonna durchs Leben zu gehen. Nicht so hart, wie jeden Morgen aufzustehen, um irgendwo pünktlich bei der Lohnarbeit anzutanzen, deren Erlös für das Leben reicht, aber doch. Nun hat die 25-jährige Tochter des einflussreichsten weiblichen Popstars der Welt beschlossen, Musikerin zu werden. Oder wenigstens Sängerin. Das legt ihr diese Woche erster veröffentlichter Song nahe.

Damit macht sie sich das Leben nicht einfacher und den Chronisten ebenfalls nicht. Denn wäre Lourdes "Lola" Maria Ciccone Leon nicht die Erstgeborene von Madonna, ihr Song Lock & Key würde irgendwo im dreistelligen Sud von Youtube vertrocknen. Künstlerisch betrachtet wäre das kein Verlust.

Das Lied ist eine Montage aus Zutaten des Programms "Schepperrasselsäuseldingdong" ohne Wiedererkennungswert, da brauchte es eindeutig ein künstlerisch wertvolles Video zum Durchbruch. Dessen Handlung durchstreift sie abgebrüht und kommt am Ende an einen Strand, an dem sie sich in kreativer Erbfolge ihrer Mutter dürftig bekleidet in der Meeresbrandung rekelt. Der Titel Lock & Key darf als konventionelle Metapher für irgendwas mit Beziehung und Sex interpretiert werden.

Erscheinung, die erste

Für diesen inspirierten Zeitvertreib hat Lourdes sich den Künstlerinnennamen Lolahol einfallen lassen. Kreativ soll sie sein, schon als 14-Jährige arbeitete sie an Mamas Modelinie "Material Girl" mit. Gegen wie viele Bewerberinnen und Bewerber sie sich damals durchsetzen konnte, ist nicht bekannt.

Chemical X Records

Benannt ist sie nach dem französischen Ort, in dem ein Mädchen 1858 eine Marienerscheinung gehabt haben soll. Ihr Vater ist ein ehemaliger Fitnesstrainer ihrer Mutter, Carlos Leon, mit dem sich Madonna aber schon kurz nach Lourdes Geburt auseinandergelebt hat – Lourdes und er sollen dennoch eine enge Beziehung pflegen. Sie hat einen Halbbruder und vier Adoptivgeschwister.

Erscheinung, die zweite

Ihre Mutter präsentierte sie früh der Öffentlichkeit, was Madonna viel Kritik eingebracht hat. Lourdes nennt ihre Erziehungsberechtigte heute einen Kontrollfreak und ließ erst im Vorjahr in einem Interview wissen, dass sie vom Unterhaltungsbusiness gelangweilt sei, Schauspieler würden besonders nerven.

Zwar würde sie gerne singen und tanzen, hätte aber nicht vor, mit Musik Karriere zu machen. Nun hat sie ihre Meinung geändert. Warum, ist nicht überliefert. Vielleicht ist ihr ja die Madonna erschienen. (Karl Fluch, 26.8.2022)