Die VR-Umgebung "Horizon Worlds" soll sich zum Metaverse weiterentwickeln.

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Meta verliert mit seinen Virtual-Reality-Chef, wie das Unternehmen bekannt gab, eine Branche in der Meta die Zukunft des Internets sieht und deshalb Milliarden investiert.

Vivek Sharma bestätigte seinen Rückzug aus Mark Zuckerbergs Unternehmen am Freitag. Sharma war zuletzt als Vice President für die Entwicklung der Virtual-Reality-Plattform Horizon verantwortlich – eine Umgebung, die später einmal zum Metaverse werden soll. Darüber hinaus arbeitet man bei Meta an der Wohnumgebung "Horizon Home" und dem virtuellen Arbeitsplatz "Horizon Workrooms". Die VR-Anwendung für Veranstaltungen "Horizon Venues" wurde mittlerweile in "Horizon Worlds" integriert.

Sharma war sechs Jahre für Meta vormals Facebook tätig. Seit 2021 war Sharma in einer leitenden Funktion für "Horizon" tätig. Mit dem Abgang Sharmas wurde Vishal Shah mit der Leitung der virtuellen Welt betraut. Shah ist Vice President des Metaverse, so die offizielle Bezeichnung.

PR-Desaster um Horizon-Start in Europa

Der Abgang des Horizon-Chefs kommt für Meta zur Unzeit. Erst kürzlich geriet die Ankündigung des Rollouts von "Horizon" in Europa zum PR-Desaster für Mark Zuckerberg und sein Unternehmen. Eigentlich hätte Zuckerberg den Launch des Metaverse-Vorläufers in Spanien und Frankreich feiern wollen und veröffentlichte dazu ein Bild seines Horizon-Avatars vor dem Eiffelturm und einem Gebäude das wohl die Sagrada Família darstellen soll.

Die krude Grafik und die unbeholfene Darstellung der Landschaft sowie der Gebäude zog binnen kürzester Zeit den Spott des Internets auf sich. Mark Zuckerberg selbst rechtfertigte das verunglückte Bild damit, dass es "hastig aufgenommen" worden sei und betonte, dass die Grafik von "Horizon" noch viel mehr könne.

Ob Sharmas Rückzug mit dem verunglückten PR-Stunt zu tun hat, ist nicht überliefert. Gegenüber Reuters wollte Sharma keine Stellungnahme abgeben. Meta wird jedenfalls weiter Milliarden in die virtuelle Welt pumpen, wie Mark Zuckerberg ankündigte. Andere Unternehmen sehen den Trend mittlerweile nicht mehr so begeistert: Wie die Plattform "The Verge" berichtet wird man die Idee des "Tinderverse" nicht mehr weiter verfolgen.

Facebook oder Meta steht jedenfalls vor einer gewaltigen Transformation. Was gerade in dem Konzern passiert und warum Zuckerberg seine Mitarbeiter auf viele harte Jahre einstimmt, hat DER STANDARD in einer umfangreichen Analyse berichtet. (pez, 28.8.2022)