Der Festgenommene war seit Monaten als sogenannter "Darknet-Vendor" aktiv.

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Ein Drogenhändler, der seit mehreren Monaten Suchtgift über das Darknet vertrieben hatte, ist am Donnerstag festgenommen worden. Bei einer Routinekontrolle hatten Streifenbeamte erhebliche Mengen synthetischer Drogen im Rucksack des Mannes gefunden, wie die Polizei in einer Aussendung vom Sonntag berichtete. Der 25-Jährige wehrte sich zunächst und wurde erst nach kurzer Flucht gefasst. Weiterführende Ermittlungen offenbarten das ganze Ausmaß des illegalen Versandhandels.

Abnehmer in ganz Österreich

Die beim 25-Jährigen aufgefundenen synthetischen Substanzen waren fein säuberlich in Darknet-Drogenpaketen verpackt. Bei der Kontrolle war der junge Mann gerade im Begriff, diverse Rauschgift-Bestellungen an Abnehmer in ganz Österreich zu verschicken. Auf frischer Tat ertappt, wurde der Verdächtige bei seiner Festnahme den Polizisten gegenüber handgreiflich.

Die Auswertung sichergestellter Datenträger und Versandmaterialien ergab, dass der Festgenommene bereits seit mehreren Monaten als sogenannter "Darknet-Vendor" aktiv gewesen war. In dieser Funktion versendete er mehr als ein halbes Kilogramm synthetischer Drogen wie Amphetamin, Kokain oder auch Marihuana an deutsche Paketshops, die er unter falschem Namen angemietet hatte. Seine Ware transportierte er mit dem Zug nach Österreich, die Versandetiketten ließ er unter einem Vorwand extern anfertigen, um seine Spuren zu verwischen.

Bei der Durchsuchung seines Gepäcks und seiner Wohnung wurden weitere 124 Gramm Amphetamin und 64 Gramm Marihuana sichergestellt. Über Versandvermerke und Verkaufslisten wurden Abnehmer in mehreren österreichischen Städten ausgeforscht. Wegen des Verdachts auf Suchtgifthandel und seines aggressiven Verhaltens gegenüber den Streifenbeamten wurde der 25-Jährige in die Justizanstalt Ried im Innkreis gebracht. (APA, 4.9.2022)