Valerie June covert sich durch acht ausgewählte Lieblingssongs.

Universal Music

Valerie June – Under Cover

Die aus Memphis, Tennessee, kommende und dementsprechend von Soul, Gospel plus Prince sozialisierte Musikerin Valerie June legt mit Under Cover einen schmalen, aber überzeugenden neuen Titel vor. Der verrät bereits, es ist eine Sammlung von Fremdkompositionen, an denen sie sich versucht. Meist im verschlurften Midtempo angesiedelt, nimmt sie sich Mazzy Star (Fade into You), Nick Cave (Into My Arms) oder Bob Dylans Tonight I’ll Be Staying Here with You vor. Letztgenannter Song zeigt, dass June auch Country nicht fremd ist. Übertrieben lang dauert das Album nicht, aber die Mischung passt.

Valerie June

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Ben Harper – Bloodline Maintenance

Ein Überbleibsel aus dem Hochsommer ist dieses Album von Ben Harper. Er verarbeitet auf Bloodline Maintenance den Tod seines langjährigen Freundes und Bassisten Juan Nelson. Das individuelle Trauma stellt er in einen größeren Rahmen und erschafft daraus ein eindringliches Album, das sich denselben Fragen stellt, die sich afroamerikanische Künstler stellen, seit sie mit dem Blues die Welt beschreiben. Dazu streift Harper einmal quer durch die Stile, berührt Soul, Funk, Rock und lässt dazu seine Gitarre weinen. Die Musik, die dabei abfällt, ist durch die Bank gelungen. Alter Hase.

BenHarperVEVO

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Machine – same

1972 in einem Studio in New Jersey aufgenommen, zählt das titellose Album der Band Machine zu den Mysterien der Funk-Ära. Der große Teil der kleinen Pressung wurde eingestampft, es soll kaum Originale des Albums geben, und wenn eines auftaucht, dann nur gemeinsam mit obszönen Preisforderungen. Es ist das Werk von Sessionmusikern, die als The Whatnauts einige Alben veröffentlicht haben. Als Kind seiner Zeit behandelt es soziale Anliegen in der Schnittmenge von Soul und Funk, nein, FUNK, dass einem die Knie wegbrechen. Neu veröffentlicht wurde es vom Label We Want Sounds. (Karl Fluch, 6.9.2022)

WEWANTSOUNDS