Alexander Van der Bellen, Walter Rosenkranz, Tassilo Wallentin, Michael Brunner, Gerald Grosz, Heinrich Staudinger und Dominik Wlazny – diese Namen werden auf den Stimmzetteln der diesjährigen Wahl des Bundespräsidenten zu sehen sein. Mit sieben Kandidaten – ja, es handelt sich um eine rein männliche Liste – erreicht der Stimmzettel heuer Rekordlänge. Außer dem Amtsinhaber Van der Bellen ist keiner dieser Kandidaten bei bisherigen Bundespräsidentenwahlen angetreten.

Wer wird als Bundespräsident in die Hofburg einziehen?

Jedenfalls macht sich der Wahlkampf bei einigen Kandidaten bereits bemerkbar. So startete Alexander Van der Bellen erst kürzlich mit einer Bergtour in seiner Heimat Kaunertal ins Rennen um die Hofburg. In seiner Rede verzichtete er auf Angriffe und thematisierte aktuelle Krisen wie den Klimawandel und den Krieg in der Ukraine.

In gewohnt deftiger Manier zelebrierte die FPÖ ihren Wahlkampfauftakt am Welser Volksfest, wo nicht nur Präsidentschaftskandidat Walter Rosenkranz zugegen war, sondern auch der Welser Bürgermeister Andreas Rabl, Oberösterreichs FPÖ-Landeschef Manfred Haimbuchner sowie Parteichef Herbert Kickl, der zum Rundumschlag gegen Van der Bellen ausholte.

Anwalt und Ex-"Krone"-Kolumnist Tassilo Wallentin setzt weniger auf Angriff, sondern vielmehr auf die Neuauslegung des Präsidentenamtes. Er würde Gesetze ändern und fordert eine Haftung für Politikerinnen und Politiker.

Bierpartei-Obmann Dominik Wlazny präsentierte kürzlich seine Kampagne "Mei Präsident". Seine Forderungen sind unter anderem: ein Bewerbungsverfahren für Ministerinnen- und Ministerposten, ein Zukunftsministerium und Verbesserungen in der Pflege.

Die sofortige Entlassung der Regierung, die Auflösung des Parlaments, die Ausrufung von Neuwahlen, den Austritt aus der EU und ein Ende der Russland-Sanktionen forderte der frühere FPÖ- und BZÖ-Politiker und Blogger Gerald Grosz bei seiner Präsentation des Wahlprogramms vor der Wiener Hofburg.

Für den Waldviertler-Schuhfabrikanten Heinrich Staudinger ist es laut seiner Website wichtig, vernachlässigte Themen öffentlich zu diskutieren, entschlossen für den "Wiederaufbau" zu kämpfen, Unabhängigkeit zurückzuerobern und eine echte Demokratie zu entwickeln.

MFG-Chef Michael Brunner möchte als aktiver Bundespräsident mitunter die Neutralität Österreichs wahren, gegen Korruption vorgehen und die Sanktionspolitik gegen Russland beenden.

Welche Themen und Vorhaben bei den Wählerinnen und Wählern auf Zuspruch stoßen, ist noch ungewiss. Fest steht: Am 9. Oktober können diese sieben Kandidaten in kein geringeres Amt als das des Bundespräsidenten gewählt werden.

Wie zufrieden sind Sie mit den Kandidaten?

Haben Sie schon einen Favoriten? Oder im Gegenteil: Fällt es Ihnen schwer, sich für eine der genannten Personen zu begeistern? Wer fehlt Ihnen im Wahlkampf? Und was muss ein Bundespräsident für sein Amt mitbringen? Tauschen Sie sich im Forum aus! (mawa, 7.9.2022)