Der 57-jährige Jurist Volker Türk hat viel UN-Erfahrung.

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New York / Wien – Der Österreicher Volker Türk soll neuer UN-Hochkommissar für Menschenrechte (UNHCHR) werden. Laut einem Dokument der Vereinten Nationen schlägt Generalsekretär António Guterres den Juristen aus Linz für diese Position vor. Die UN-Vollversammlung muss die Bestellung des 57-Jährigen noch bestätigen.

Derzeit ist Türk Unter-Generalsekretär im UN-Sekretariat. Zuvor war er lange im Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) tätig – von 2015 bis 2019 als stellvertretender Hochkommissar.

Der studierte Völkerrechtler promovierte in Wien und war später wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Linz. In zahlreichen Veröffentlichungen hat er sich vor allem mit internationalem Flüchtlingsrecht und Menschenrechten beschäftigt.

Folgt auf Bachelet

Sollte Türks Nominierung bestätigt werden, würde er der Chilenin Michelle Bachelet folgen, deren Mandat mit August auslief. Bachelet hatte sich nicht für eine zweite Periode beworben. Zehn Minuten vor Ende ihrer Amtszeit hatte sie einen Bericht über Menschenrechtsverletzungen an der muslimischen Volksgruppe der Uiguren in der chinesischen Provinz Xinjiang veröffentlicht.

Die Anschuldigungen gegen China, die von Peking freilich zurückgewiesen werden, dürften auch Bachelets Nachfolger beschäftigen, ebenso wie die Vorwürfe zu Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. (Gerald Schubert, 8.9.2022)