Fodor's Travel stellt einige der furchterregendsten (aber auch ziemlich spektakulären) Tauchplätze der Welt vor.

Deep Dive Dubai, Vereinigte Arabische Emirate

Foto: AFP/GIUSEPPE CACACE

Mit einer Tiefe von 60 Metern wird das tiefste Becken der Welt, das Deep Dive Dubai, als Trainingsgelände für einige der weltbesten Freitaucher genutzt. Weiter als 40 Meter abzutauchen sei für "normale" Sporttaucher allerdings nicht empfehlenswert, heißt es. Der Pool verfügt über Räume mit Ersatzsauerstoffflaschen und Funkgeräten in verschiedenen Tiefen und ist voller Requisiten, die für Selfies gedacht sind. Einige der besten (darunter ein versenkter Sportwagen, ein Snookertisch und ein Fahrrad) befinden sich nur wenige Meter unter der Oberfläche.

Abrolhos-Inseln, Australien

Die Abrolhos-Inseln sind eine Inselkette in Australien – ein berüchtigter Ort für Schiffswracks. Einer der größten Magneten für Taucher ist das Wrack der Batavia, die 1629 nach dem Aufprall auf ein Riff sank und auseinanderbrach. Starker Wellengang (der zweifellos zum Untergang des Schiffes führte) ist ein Grund dafür, dass Taucher idealerweise entweder eine Wrack- oder eine fortgeschrittene Taucherqualifikation haben sollten – nicht nur, um das Wrack zu erkunden, sondern das Gebiet im Allgemeinen.

SS Yongala, Australien

Einer der spektakulärsten Tauchplätze Australiens, die SS Yongala, war ein Schiff, das 1911 von Sydney aus in See stach. Einige Tage später sollte es in Townsville in Far North Queensland ankommen. Ein Wirbelsturm brachte das Schiff zum Kentern, es sank kurz vor der Ankunft in Townsville, alle Passagiere kamen ums Leben. Aufgrund der starken Strömungen und der abgelegenen Lage benötigen Taucher ein Open Water Advanced-Zertifikat und 15 protokollierte Tauchgänge, um hier tauchen zu dürfen. Der Anblick des Wracks sei allerdings fantastisch, heißt es bei Fodor's.

Eistauchen in Val Thorens, Frankreich

Klaustrophobikerinnen und -phobiker ist dieser Tauchgang nicht zu empfehlen. Denn hier taucht man in einen zugefrorenen Bergsee ein und schwimmt unter dem Eis. Taucherinnen und Taucher werden an einem Seil festgebunden und tragen einen Neopren-Trockenanzug. Obwohl es keine Korallen oder tropischen Fische gibt, liegt die Schönheit in der Stille und dem wechselnden Aussehen des Eises. Die Farben variieren je nach Eisdicke und je nachdem, ob es sonnig oder bewölkt ist. Man sieht Blautöne, Grüntöne, Gelbtöne und manchmal auch Rottöne. Es sei, als würde man eine Kirche betreten, liest man.

Silfra-Spalte, Island

Foto: APA/AFP/DIVE.IS/THOMAS GOV

"Fast jeder, der Island besucht hat, hat schon einmal einen Vulkan oder einen Geysirausbruch gesehen, aber wie viele Menschen sind schon zwischen zwei tektonischen Platten geschwommen?", fragt man bei Fodor's. Die Silfra-Spalte entstand, weil die nordamerikanische und die eurasische Platte auseinanderdriften. Nachfolgende Erdbeben legten eine unterirdische Quelle frei, die den Spalt mit Gletscherwasser füllte und heute ein beliebtes Schnorchel- und Tauchrevier ist. Dieses Gletscherwasser soll das klarste der Welt sein, was gut ist, denn Taucher müssen hier einen klaren Kopf behalten. Durch häufige Erdbeben öffnen sich ständig neue Höhlen, und immer wieder stürzen Felsbrocken in den Spalt.

Osprey-Riff, Australien

Das Osprey Reef im tropischen Nord-Queensland sei einer der technisch anspruchsvollsten Tauchplätze Australiens und einer der besten Orte, um mit Haien zu schwimmen, liest man. Vor allem Riffhaie und Weißspitzenhaie kann man hier treffen. Weitere Attraktionen sind die Feengrotte, ein Korallenberg mit Tunneln, durch die Taucher hindurchschwimmen können, und der Tauchplatz Admiralty, wo unter anderem ein riesiger Anker in der Mitte eines Unterwassertunnels liegt. Wer möchte kann auch einen Nachttauchgang unternehmen.

Blue Hole, Ägypten

Der ägyptische Tauchplatz Blue Hole wird als "Friedhof der Taucher" bezeichnet. Es ist eines der beliebtesten Freitauchziele der Welt, heißt es bei Fodor's. Auch bei "normalen" Tauchern sei der Ort beliebt: Taucher betreten das Blue Hole durch "The Bells", eine Unterwasserpassage, die ihren Namen dem Geräusch verdankt, das die Flaschen der Taucher machen, wenn sie an den Wänden entlangschaben. Tragischerweise sind hier schon zahlreiche Taucher ums Leben gekommen, woran in der Nähe angebrachte Gedenktafeln erinnern.

Wolf Rock, Australien

Der Tauchplatz Wolf Rock in Queensland ist eine Gruppe von Unterwasserfelsen in der Nähe von Fraser Island. Taucher kommen hierher, um ein Labyrinth von Unterwasserrinnen und -kanälen zu erkunden und die spektakuläre Unterwasserwelt zu bewundern. Dieser Tauchplatz ist am besten für fortgeschrittene Taucher geeignet, liest man, da es starke Strömungen (vor allem in den Sommermonaten) und unvorhersehbare Sichtverhältnisse gibt. Die starken Strömungen sind der Grund dafür, dass sich an diesem Tauchplatz eine so große Vielfalt an Meeresbewohnern tummelt. Haie, Mantas und Stierrochen werden von dem sauerstoffreichen Wasser und dem Schutz, den die Felsen bieten, angezogen.

Samaesan Hole, Thailand

Das Samaesan Hole, direkt vor der Samaesan Bay, ist mit einer Tiefe von 85 Metern der tiefste Tauchplatz im Golf von Thailand. Taucher müssen über fortgeschrittene Tauchqualifikationen verfügen und zusätzliche Ausrüstung, einschließlich Taschenlampen, mit sich führen – die Tiefe des Tauchplatzes und sein komplexer Aufbau sorgen dafür, dass es viele Stellen gibt, die das Sonnenlicht nicht erreicht. Aber es gibt noch weitere Gründe, warum dieser Tauchplatz als einer der gefährlichsten der Welt gilt, heißt es bei Fodor's: Dazu gehören starke Strömungen, die große Anzahl von Schiffen, die das Gebiet durchqueren, und nicht explodierte Bomben. Denn in der Vergangenheit wurde der Ort vom Militär als Abladeplatz für Blindgänger genutzt, von denen noch viele auf dem Meeresgrund zu sehen sind.

Mount Gambier, Australien

Mount Gambier im Süden Australiens ist ein Magnet für Höhlentaucher, die hierherkommen, um Orte wie die Engelbrecht Caves zu erkunden, ein Tauchplatz nur für Experten, der aus einer Reihe von Kalksteinhöhlen besteht, von denen sich einige direkt unter der Stadt Mount Gambier befinden. Das riesige Netzwerk aus engen Tunneln mache diesen Tauchplatz zu einem der anspruchsvollsten, wobei der nahe gelegene "Shaft" den höchsten Angstfaktor aufweise, liest man. Taucherinnen und Taucher gelangen über einen engen Schacht in diese Unterwasserhöhle, der so groß ist, dass die Ausrüstung separat herabgelassen werden muss (eine Winde wird verwendet, um sowohl Taucher als auch Ausrüstung in die Tiefe zu befördern). Im Inneren der fußballfeldgroßen Haupthöhle können die Taucher ein Netz von Tunneln und Überhängen erkunden, allerdings in fast völliger Dunkelheit. (red, 14.9.2022)