Karl Nehammer holt sich seinen früheren Kabinettschef zurück.

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Das Kanzleramt wird weiter umgefärbt, und zwar von Türkis auf Schwarz. Markus Gstöttner, einer der letzten noch politisch aktiven Vertrauten von Sebastian Kurz (ÖVP), gibt seine Stelle als Kabinettschef im Kanzleramt auf und wechselt in die Privatwirtschaft. Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) ersetzt ihn mit Andreas Achatz, einem Urgestein des Innenministeriums, wie "Die Presse" zuerst berichtet hat.

Achatz trat vor 45 Jahren in den Polizeidienst ein, wo er in den 2000er-Jahren das Sportreferat aufbaute. Später wurde er Kabinettsmitarbeiter von Johanna Mikl-Leitner, dann Kabinettschef bei Wolfgang Sobotka. In dieser Funktion war er auch während Nehammers Amtszeit im Innenministerium aktiv, ebenso bei dessen Nachfolger Gerhard Karner (alle ÖVP). Parallel machte Achatz im Innenministerium Karriere, zuletzt wurde er Sektionschef.

Türkise Abschiede

Seit dem endgültigen Rücktritt von Sebastian Kurz vergangenen Dezember haben zahlreiche seiner Weggefährten die Politik verlassen – darunter auch jene, die Nehammer zuerst noch befördert hatte. Seine Vizekabinettschefin Vera Regensburger ging zu einem Unternehmen, an dem Kurz beteiligt ist. Laura Sachslehner, Nehammers Wahl als Generalsekretärin der ÖVP, trat vor wenigen Wochen unter Protest zurück. Ersetzt hat sie Nehammer mit Christian Stocker, einem 62-jährigen Abgeordneten aus Niederösterreich.

Im Innenministerium dürfte Christian Stella, Chef der Flugpolizei, zum Kabinettschef aufrücken. (fsc, 7.10.2022)