Fakt ist: Immer weniger Menschen tragen eine Maske. Viele lassen sie auch gekonnt an einem Ohr baumeln. Zwar ist eine gewisse Maskenmüdigkeit verständlich – das Coronavirus ist jedoch nicht müde. Ganz im Gegenteil: Wir sind mittendrin in der Herbstwelle.

Eine gewisse Maskenmüdigkeit ist verständlich.
Foto: Veronika Huber

Aussagen wie "Ich bin dreimal geimpft, es ist ja nicht schlimm, wenn ich mich anstecke" sind in gewisser Weise begreiflich. Dabei vergisst man aber, dass man trotz Impfung nach einer Infektion an Long Covid leiden kann. Und es geht auch um den Schutz chronisch Kranker. Menschen mit Immunschwäche sind trotz Impfung nicht vor einem schweren Verlauf geschützt. Sie haben ein Recht darauf, ohne Angst vor Ansteckung am öffentlichen Leben teilzunehmen.

Dazu kommt: Die Maske schützt nicht nur sehr gut vor Coronaviren, sie hält auch andere Erreger ab, die Influenza etwa. Zur Erinnerung: In der letzten schweren Grippesaison, 2017, starben in Österreich rund 4400 Menschen an dieser Infektion. Eine Corona- und eine Grippewelle zusammen werden über kurz oder lang die Spitäler ziemlich sicher überlasten, vor allem wenn auch Pfleger und Ärztinnen krank werden.

Jetzt ist eigenverantwortliches Handeln gefragt: Wer die Maske erst trägt, wenn es (wieder) verpflichtend ist, hat nicht verstanden, dass sie mit wenig Aufwand viele Infektionen, Spitalsaufenthalte und Long-Covid-Fälle verhindern kann. (Jasmin Altrock, 10.10.2022)