Alexander Van der Bellen hat bei der Bundespräsidentenwahl am Sonntag rund 56 Prozent der Stimmen erhalten. Woher diese Stimmen kamen und wie die Wählerinnen und Wähler in Österreich seit der Bundespräsidenten-Stichwahl 2016 ihr Wahlverhalten verändert haben, schätzt die vom Sora-Institut errechnete Wählerstromanalyse ein.

  • Im Vergleich zur Stichwahl im Jahr 2016 konnte Alexander Van der Bellen rund ein Viertel (knapp 500.000) der Wähler Norbert Hofers für sich gewinnen.
  • Walter Rosenkranz, Tassilo Wallentin und Gerald Grosz bezogen die meisten ihrer Stimmen von ehemaligen Hofer-Wählern.
  • Auch bei Dominik Wlazny ist der Strom der ehemaligen Hofer-Wähler der größte, allerdings erhielt er beinahe gleich viele Stimmen aus dem Lager Van der Bellens.

Sora hat auch im Bezug auf die Nationalratswahl 2019 Wählerströme berechnet. Wie sich die Wählerinnen und Wähler der Nationalratsparteien entschieden haben, zeigt diese Grafik:

  • Van der Bellen konnte den Großteil der Stimmen, die bei der Nationalratswahl 2019 auf ÖVP, SPÖ, Grüne und Neos entfielen, auf sich vereinen. Auch rund 211.000 derer, die bei der Nationalratswahl nicht zur Wahl gegangen waren, stimmten diesmal für Van der Bellen.
  • Mehr als die Hälfte der damaligen FPÖ-Wähler wählten diesmal Walter Rosenkranz.
  • Dominik Wlazny erhielt jeweils über 70.000 Stimmen von damaligen Grünen- und Neos-Wählern. Auch der Strom von Wählern der FPÖ fällt mit rund 57.000 Stimmen beträchtlich aus.
  • Tassilo Wallentin erhielt etwa zwei Drittel seiner Wähler aus dem Lager der ÖVP-Wähler bei der Nationalratswahl.

(kies, 9.10.2022)