Onlinebetrug, Geldwäsche und der Handel mit synthetischen Drogen werden als größte aktuelle Gefahren gesehen.

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Polizeibeamte sehen derzeit nach einem Bericht der Internationalen Polizeiorganisation Interpol die Internetkriminalität und Finanzstraftaten weltweit als größte Bedrohungen. Wie die Behörde mit Sitz in Lyon am Mittwoch mitteilte, geht sie auch davon aus, dass diese Kriminalitätsbereiche in den kommenden Jahren deutlich zunehmen werden.

Interpol ist mit 195 Mitgliedsländern die wichtigste Polizeiorganisation der Welt. Am Mittwoch gab die Behörde erstmals einen Bericht zu weltweiten Kriminalitätstrends heraus, der ab nicht öffentlich einsehbar ist. Er soll den Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung stehen.

Polizei: Sexueller Missbrauch im Netz wird zunehmen

"Die Kriminalitätstrends zu verstehen und ihnen zuvorzukommen, ist eine absolute Grundlage der Polizeiarbeit", zitierte Interpol ihren Generalsekretär Jürgen Stock. Mehr als 60 Prozent der für den Report befragten Polizistinnen und Polizisten schätzten demnach Geldwäsche, Internetbetrug, Phishing und Ransomware als große oder sehr große Gefahr ein. Bei sogenannten Ransomware-Angriffen werden Computer von Schadprogrammen verschlüsselt und nur gegen ein Lösegeld wieder freigegeben. Phishing meint den Datenklau etwa mit gefälschten Webseiten oder Mails.

In Europa werden laut dem Bericht Onlinebetrug, Geldwäsche und der Handel mit synthetischen Drogen als größte aktuelle Gefahren gesehen. Gut drei Viertel der Befragten gehe zudem davon aus, dass Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern im Internet in den nächsten drei bis fünf Jahren entschieden zunehmen werden. (APA, red, 19.10.2022)