Höchstens drei Kandidatinnen und Kandidaten können antreten, benötigt werden mindestens hundert Unterstützungen.

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London- Der britische Ex-Finanzminister Rishi Sunak hat die notwendigen 100 Unterstützungen beisammen, um für die Nachfolge der scheidenden Premierministerin Liz Truss zu kandidieren. Sunak hat seine Kandidatur noch nicht offiziell erklärt. Er würde Parteivorsitzender und Premierminister werden, falls seine Kontrahentinnen und Kontrahenten nicht je 100 Unterstützungen haben. Danach sieht es aber laut britischen Medienmeldungen nicht aus. Ex-Premier Boris Johnson soll bereits 100 Unterstützer haben, auch die Unterhauschefin Penny Mordaunt hat ihre Kandidatur schon erklärt.

"Bereit für Rishi"

"Es ist mir eine Ehre, der 100. Tory-Abgeordnete zu sein, der '#Ready4Rishi' (Bereit für Rishi) unterstützt", schrieb der konservative Abgeordnete Tobias Ellwood am Freitagabend auf Twitter. Andere Abgeordnete bestätigten, dass Sunak die Mindestanzahl an Unterstützerinnen und Unterstützern erreicht habe.

Die aktuellen Umfragewerte der Konservativen im Vergleich zur Labour Partei.

Bis Montag sollen die Kandidatinnen und Kandidaten feststehen. Höchstens drei können antreten, denn jede Kandidatin/jeder Kandidat braucht mindestens hundert Unterstützungen aus dem 357 konservative Abgeordnete zählenden Parlament. Danach müssen sich die Abgeordneten entweder auf zwei Kandidatinnen und Kandidaten einigen, über die die Parteimitglieder bis kommenden Freitag abstimmen oder sie bestimmen direkt eine Kandidatin/einen Kandidaten, die/der in die Downing Street einzieht.

Johnson in den Startlöchern

Johnson steht nach Angaben eines Parteikollegen in den Startlöchern für eine erneute Kandidatur. Er habe gesagt, er "sei bereit" und wolle antreten, hatte der konservative Abgeordnete James Duddridge am Freitagabend dem Sender Sky News gesagt. Zuvor hatten bereits mehrere Medien übereinstimmend berichtet, Johnson habe Interesse an einer Kandidatur.

Mehrere Kabinettsmitglieder sprachen sich bereits für eine Rückkehr des 58-Jährigen aus. Johnson war im Juli nach zahlreichen Skandalen als Premier abgetreten. Laut Medienberichten ist der 58-Jährige am Samstagmorgen nach seinem Karibik-Urlaub wieder in London angekommen.

Mordaunt begründete ihre Kandidatur im Kurznachrichtendienst Twitter: "Ich bin ermutigt worden von der Unterstützung durch Kollegen, die einen Neustart, eine geeinte Partei und eine Führung im nationalen Interesse wollen." Als Parteichefin und Premierministerin wolle sie das Land wieder einen. Zudem wolle sie die Wahlversprechen der Tories umsetzen und die nächste Parlamentswahl gewinnen, sagte die 49-Jährige. (APA, dpa, 22.10.2022)