Offenbar erreichen die Betrüger mit ihren Textnachrichten immer wieder gutgläubige Menschen, die ohne zu prüfen online Geld an das angegebene Konto überweisen.

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Eine 65-jährige Frau aus der Oststeiermark ist vergangene Woche auf Betrüger hereingefallen. Unbekannte hatten auf ihr Handy eine Nachricht geschickt, wonach ihre Tochter angeblich ihre Nummer geändert habe. Kurz darauf kam die Bitte um Geld zur Bezahlung von Rechnungen. Sie überwies zwischen 18. und 22. Oktober mehrere zehntausend Euro. Am Wochenende kam ihr die Sache seltsam vor, und sie verständigte die Polizei, teilte die Landespolizeidirektion am Montag mit.

Zu gutgläubig

Die Pensionistin hatte bereits am 11. Oktober auf ihrem Handy eine Nachricht erhalten: "Ich habe ein neues Mobiltelefon mit dieser neuen Telefonnummer". Als Absendernummer schien dabei eine deutsche Telefonnummer auf. Da der echte Vorname ihrer Tochter in der Nachricht aufschien, klang für die Frau alles plausibel. Am 18. Oktober folgte wiederum eine Nachricht: "Bitte um dringende Expressüberweisung zweier Rechnungen. Noch vor 18.00 Uhr". Ohne Verdacht zu schöpfen, überwies die 65-Jährige noch am selben Tag einige tausend Euro auf ein Konto.

In den folgenden drei Tagen urgierten die Betrüger zehn weitere Expressüberweisungen. Als am vergangenen Samstag die Tochter zu Besuch kam, wurde der Betrug offenbar. Die Online-Geldüberweisungen waren auf deutsche und litauische Konten erfolgt.

Betrug macht Schule

Bereits in den letzten Wochen kam es in Deutschland vermehrt zu ähnlichen Fällen. Wie in einer Polizei-Aussendung am Samstag zu lesen war, überwiesen gutgläubige Eltern immer wieder mehrere tausend Euro an ihre vermeintlichen Kinder. Auch hier wurde zumeist viel zu spät nachgefragt, ob es sich bei den Empfängern tatsächlich um die eigenen Kinder handle. (APA, red, 24.10.2022)