Nur schauen in Madrid

6,50 Euro für ein Frühstück in der legendären Konditorei La Mallorquina? Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Vermutlich hat die galoppierende Inflation auch die eher moderaten Preise in Madrid seit dem Zeitpunkt der Recherche schon etwas in die Höhe getrieben. Das tut den vielen appetitlichen Beobachtungen des Spanien-Korrespondenten Reiner Wandler aber keinen Abbruch, zumal man in den vielen Märkten der Hauptstadt auch einfach nur schauen kann. Im sehr bekannten Mercado de San Miguel (Bild) gaffen aber schon recht viele Touristen, der Experte empfiehlt daher die alternative Markthalle San Fernando.

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Richtig radeln in Amsterdam

Anreise und Hotel sind natürlich nicht einkalkuliert bei 50 Euro, die Reisende in den 28 im Buch beschriebenen Städten als Tagesbudget zur Verfügung haben. Kostet doch schon ein Fahrrad 14,75 Euro pro Tag, wie die Niederlande-Korrespondentin Kerstin Schweighöfer vorrechnet. In Amsterdam kommt man mit diesem Transportmittel allerdings auch sprichwörtlich weit, wie sie auf ihrer sehr reichlich untouristischen Radeltour vom Kreativquartier Noord zu den klassischeren Südufern des Ij-Kanals beweist. Diese und alle anderen Routen sind übrigens als auch Download fürs Smartphone verfügbar.

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Polen verstehen in Warschau

Eine der großen Überraschungen für Neulinge in Warschau ist, wie metropolenhaft die Stadt doch wirkt. Im Großstadtgewirr rund um den Kulturpalast ist nur selten Englisch als Lingua franca zu hören, dafür tönen wie selbstverständlich Durchsagen auf Russisch oder Ukrainisch aus Lautsprechern. Die vielen Geflüchteten aus der Ukraine sprechen beides, sie machen aktuell 15 Prozent der Warschauer Bevölkerung aus. Korrespondent Paul Flückiger sagt, man könne Stadt und Land nur verstehen, wenn man die Geschichte kenne – entsprechend historisch ist seine Tour. Mit einem Tagesbudget von nur 38 Euro kommt man hier überraschend weit.

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Art déco erfahren in Salvador de Bahia

Umgerechnet weniger als sieben Euro Taxikosten für mehrere Fahrten durch die Stadt, ein Euro für frisches Kokoswasser und zwei Euro an Almosen – das klingt nach einer exotischen Abrechnung. Es sind aber typische Beträge, wie man sie an einem beliebigen Tag in der drittgrößten Stadt Brasiliens, Salvador de Bahia, ausgibt. Andere Kosten wie die drei Eurocent für eine Fahrt mit dem Art-déco-Lift zwischen Ober- und Unterstadt fallen dort gar nicht ins Gewicht. Korrespondentin Christine Wollowski präsentiert eine faszinierende Tour durch die "afrikanischste Stadt Brasiliens", die zum Weltkulturerbe zählt.

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Ambulant naschen in Jerusalem

Jerusalem-Bagels, langgezogene Brotringe frisch vom Handwagerl, sollte man einmal gekostet haben. Gelegenheit dazu gibt’s in der ganzen Stadt, sie werden vor Monumenten wie der Klagemauer ambulant verkauft. Überhaupt gestaltet Israel-Korrespondentin Tania Krämer ihre Tour so, dass hinter jedem Must-see wie der Erlöserkirche oder der Al-Aksa-Moschee eine kleine Nascherei wartet. Dazu passt auch ein kleiner Brauner aus dem Österreichischen Hospiz in der Altstadt. Teuerster Posten auf der 50-Euro-Rechnung: 55 Schekel (16 Euro) für Hummus – da wird bei der Qualität in dieser Weltgegend nicht gespart. (Sascha Aumüller 30.10.2022)

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