Twitter Blue soll bald zurückkehren.

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Twitters Bezahlabonnements für blaue Verifizierungs-Hakerl sorgte schon kurz nach Einführung für Chaos. Zahlreiche Fake-Konten schossen aus dem Boden, um im Namen bekannter Firmen wie Nintendo oder Tesla teils unterhaltsame, aber auch geschmacklose Beiträge zu verbreiten. Das sorgte nicht nur für die Rückkehr des bereits präsentierten – und dann zurückgezogenen – "Offiziell"-Hakerls für werbetreibende Unternehmen. Am Freitag sah sich der Kurznachrichtendienst gezwungen, das Twitter-Blue-Abo zu pausieren.

Am Sonntag gab Musk einen Hinweis auf die mögliche Rückkehr des Service. "Wahrscheinlich Ende kommender Woche", antwortete er auf die Frage eines Users, wann man sich wieder anmelden könne. Aber nicht nur das: Accounts, die andere Personen oder Firmen parodieren, sollen laut dem Twitter-Eigentümer zusätzlich gekennzeichnet werden. Dadurch sollen wohl Fälle wie ein Super Mario mit erhobenem Mittelfinger (gepostet von einem falschen Nintendo-Konto) verhindert werden. Laut "Forbes" ist dieser schon zum Maskottchen des Durcheinanders bei Twitter geworden.

Wenig Umsatz

Die Neuanmeldung ist derzeit zwar deaktiviert, bestehende Käuferinnen und Käufer von Twitter Blue haben ihr Hakerl aber behalten. Musk hofft offenbar, dass das acht Dollar teure Abo möglichst viele Menschen anlockt und einen Teil des Kaufbetrags von 44 Milliarden US-Dollar wettmacht. Diese Rechnung scheint bisher nicht aufzugehen. Laut "Mashable" gab es zwischen 9. und 10. November lediglich 61.000 Neuanmeldungen, also Einnahmen in Höhe von 488.000 Dollar. Bis Donnerstag habe es laut den "New York Times" insgesamt 140.000 Anmeldungen gegeben – und somit Mehreinnahmen in Höhe von 1,12 Millionen Dollar.

Das hin und her in Sachen Verifizierung steht symptomatisch für Twitter unter der Führung von Elon Musk. Der Kurznachrichtendienst scheint nun zu hoffen, dass das "Offiziell"-Hakerl – begrenzt auf werbetreibende Unternehmen – die Situation entschärfen könnte. Dieses wurde ursprünglich an viele tatsächlich mittels Ausweis verifizierte Konten ausgerollt und nur wenige Stunden später wieder zurückgezogen. Fraglich ist, ob das System mit der genannten Einschränkung auf Unternehmen tatsächlich das Problem mit Fake-Accounts lösen kann. Betroffen waren nicht nur Firmen, sondern auch prominente Persönlichkeiten wie der Basketball-Star LeBron James. (red, 13.11.2022)