Die Kameraschlacht zwischen den Smartphone-Herstellern geht weiter. Nachdem sich Huawei seit kurzem damit rühmt, den DxO-Kamerabenchmark mit dem Mate 50 Pro anzuführen – das laut STANDARD-Test in der Tat über eine starke Fotoausstattung verfügt –, meldet sich nun der Kamerahersteller Leica. Der hat die zweite Generation seines Leitz Phone vorgestellt.

Dieses soll noch eins draufsetzen und geht dabei den Weg, den Xiaomi schon heuer mit dem 12S Ultra eingeschlagen hat. Und zwar hat man in das Handy einen Kamerasensor mit einem Durchmesser von einem Zoll eingebaut, also in einer Größe, die üblicherweise dedizierten Kameras vorbehalten ist.

Eigene Postprocessing-Engine

Dieser liefert eine Auflösung von 47,2 Megapixel und eine f/1.9-Blende mit einer Brennweite von 19 Millimetern. Damit sollen laut Leica auch bei wenig Umgebungslicht detailreiche Fotos mit hoher Kontrastdynamik und geringem Rauschen gelingen. Für das Postprocessing kommt eine von Leica eigens entwickelte Engine zum Einsatz.

Foto: Leica

Drei Brennweiten können emuliert werden, wobei als Vorbilder Objektive der M-Serie dienen: Summilux 28, Summilux 3 und Noctilux 50. Die Kamera-App selbst bringt eine Reihe verschiedener Filter mit, wie man sie auch schon von Smartphones mit Leica-Branding kennt.

Die Frontkamera gibt sich konventioneller. Der Sensor liefert hier 12,6 Megapixel, arbeitet mit einer f/2.3-Blende, 27 mm Brennweite und Phase-Detection-Autofokus. Sie sitzt in einem Ausschnitt im Display.

Japan only

Der Bildschirm des Android-Smartphones kommt auf 6,6 Zoll Diagonale, es handelt sich um ein OLED-Panel mit einer Auflösung von 2.730 x 1.260 Pixel, unter dem sich auch ein Fingerabdruckscanner verbirgt. Das weiße Gehäuse mit dem auffälligen Kameramodul ist staub- und wasserfest gemäß IP68-Zertifizierung. Mitgeliefert wird eine Schutzhülle inklusive Verschlusskappe für das Kameramodul.

Foto: Leica

Als Rechenknecht setzt man auf den Snapdragon 8 Gen 1, der heuer in vielen Frühjahrs-Flaggschiffen zu finden war. Ihm wurden 12 GB RAM beigestellt. Der Onboardspeicher fasst 512 GB und kann per Speicherkarte erweitert werden. Die Kommunikationsausstattung entspricht mit 5G, Wifi 6 (802.11ax), Bluetooth 5.2 und NFC ebenfalls dem Stand der Zeit. Ausreichende Laufzeit soll ein 5.000-mAh-Akku gewährleisten.

Europäische Interessenten werden allerdings Importumwege beschreiten müssen, wenn sie das Leitz Phone 2 ihr Eigen nennen möchten. Denn verkauft wird es ausschließlich in Japan, und das auch zu einem ambitionierten Preis. Dort kostet das Gerät 225.360 Yen, was derzeit etwa 1.560 Euro entspricht. (gpi, 14.11.2022)