In Kiew wurde die Straßenbeleuchtung abgeschaltet

Foto: Reuters / GLEB GARANICH

Das Wichtigste in Kürze:

Der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal sagte am Freitag, dass die Hälfte des Energienetzes im Land beschädigt ist. Die Stadtverwaltung vor Kiew warnte vor einem "vollständigen Blackout" des Stromnetzes.

Schweden sieht Sabotage als Grund für die Explosionen an den beiden Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee bestätigt. An den Leitungen seien Reste von Sprengstoff gefunden worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag in Stockholm mit.

Die Ukraine hat Zugang zu jenem Ort in Polen erhalten, an dem am Dienstag mutmaßlich eine ukrainische Flugabwehrrakete eingeschlagen ist. Zwei Menschen wurden dabei getötet.

Nach dem Abzug der russischen Truppen aus der Region Cherson haben Ermittler nach Angaben der ukrainischen Regierung 63 Leichen mit Folterspuren entdeckt. Die Untersuchungen stünden aber erst am Anfang, sagte Innenminister Denys Monastyrskyj.

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Hier finden Sie den Livebericht von Freitag zur Nachlese.

Kiew (Kyjiw)/Moskau – Im ostukrainischen Gebiet Donezk dauern die schweren Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen derweilen an. Es gebe "weder eine Entspannung noch eine Atempause", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache. Etwa 100 russische Angriffe seien am Vortag in der Region abgewehrt worden. Die ukrainischen Truppen würden durch Grenzschutzeinheiten aus Charkiw und Sumy unterstützt. Eine Brigade der Nationalgarde kämpfe in Bachmut. "Wir werden dem Feind in keinem der Frontgebiete nachgeben", sagte Selenskyj. "Wir reagieren überall, wir halten unsere Positionen überall."

Trotz der heftigen Gefechte im Kohle- und Stahlrevier Donbass im Osten der Ukraine verändert sich der Frontverlauf derzeit kaum, wie aus den militärischen Lageberichten beider Seiten für Freitag hervorging. In den fast neun Monaten seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar haben die russischen Kräfte nur geringe Geländegewinne erzielt.

Nach den massiven russischen Angriffen auf die ukrainischen Energie-und Elektrizitätssysteme versuchen nach Worten Selenskyjs Techniker im ganzen Land, die Stromversorgung wiederherzustellen. Aus diesem Grund sei die Zahl der außerordentlichen Stromabschaltungen bereits wesentlich geringer. In 17 Regionen und der Hauptstadt Kiew sei die Stromversorgung aber nach wie vor schwierig. Auch in dem von den ukrainischen Truppen zurückeroberten Cherson werde die Stromversorgung wiederhergestellt. Menschen könnten an bestimmten Punkten der Stadt ihre Handys aufladen, sich aufwärmen, Tee trinken und Hilfe bekommen. (red, APA, 19.11.2022)