Im Schulalltag müssen Kinder heute immer noch hauptsächlich sitzen, zuhören und schreiben. Bis auf den Sportunterricht und auf die kurzen Pausen zwischendurch findet kaum Bewegung statt. Marion Kanalz will das mit ihrem Social-Start-up Movevo 4 Kids ändern. Sie und ihre Co-Gründer Michael Omann, Johann Brandauer und Thomas Brandauer entwickelten eine App, die Volksschullehrerinnen und -lehrer im Unterricht anwenden und Bewegungsaufgaben für die Kinder in den Unterricht einbringen können.
Für diese Idee gewannen die Gründer letzte Woche am Freitag den Get Active Social Business Award mit einem Preisgeld in der Höhe von 73.500 Euro. Jedes Jahr verleihen die Partner des Awards, Coca-Cola, DER STANDARD und das Kompetenzzentrum für Nonprofitorganisationen und Social Entrepreneurship (NPO & SE) der Wirtschaftsuniversität Wien (WU), den Preis nach der Wertung einer unabhängigen Jury. Zehn Finalistinnen und Finalisten traten in der WU vor der Jury auf und stellten den Businessplan und den Nutzen ihrer sozialen oder nachhaltigen Idee vor. Im September verbrachten sie ein Wochenende mit Coachings, Beratung und Vorträgen in Vorbereitung auf das Finale.
Bewegungsaufgaben für Kinder in der Schule
Kanalz überzeugte mit dem Plan, mehr Bewegung in den Regelunterricht zu bringen. Die Lehrpersonen können sich in der Webapp einloggen und Videos über den Beamer abspielen. In den kurzen Sequenzen lösen die Kinder Bewegungsaufgaben oder führen aktivierende Bewegungen aus. Mit den Lernspielen sollen Kinder mehr Abwechslung und Bewegung im Unterricht bekommen.
Den zweiten Platz mit einem Preisgeld von 5.000 Euro bekam das Start-up Swircle. Gründerin Nancy Wang startete ein Abo-Modell für Boxen mit Kinderbüchern, die Familien untereinander über eine App weitergeben können. Den dritten Platz mit einem Preisgeld von 3.500 Euro belegte Katharina Herzog mit ihrer App Money Care, die jungen Menschen nachhaltiges und grünes Investieren ermöglichen soll.
Der Get Active Social Business Award fördert seit 16 Jahren sozialunternehmerische Ideen. Zuerst kommt es zu einer Vorauswahl, die Finalisten werden dann gecoacht und beraten. Die Gewinner-Idee bekommt am Ende ein Startkapital, dieses Jahr 73.500 Euro. (red, 21.11.2022)