Der Ex-Bürgermeister eines oberösterreichischen Ortes ist wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung einer Mitarbeiterin zu nunmehr sieben Jahren rechtskräftig verurteilt worden. Der OGH lehnte seine Nichtigkeitsbeschwerde ab.

Zeitgleich fand in der Ortschaft eine Solidaritätskundgebung für den Politiker mit rund 150 Personen statt. Dem waren – bei bereits laufendem Verfahren – eine Wiederwahl des ÖVP-Politikers und eine Ehrung durch das Land Oberösterreich vorangegangen. Der Bürgermeister hatte bis zuletzt geleugnet und auch eine einvernehmliche sexuelle Beziehung bestritten (Hauptbeweis war ein Taschentuch mit seiner DNA und der des Opfers). Er hatte auch eine Verleumdungsklage gegen sie eingebracht. Der Ex-Bürgermeister verantwortete sich damit, er habe im Gemeindeamt masturbiert und das Taschentuch in den Müll geworfen.

Die zahlreichen Freunde des Ex-Bürgermeisters glauben an ein krasses Fehlurteil. Es könnte sich aber auch um einen krassen Fall von kompletter Uneinsichtigkeit seiner Anhänger handeln – unterlegt mit krasser Frauenfeindlichkeit. Sie glauben "ihren Jürgen" zu kennen: Der macht so was nicht. Sie glauben aber, dass das Opfer keines war. Denn immerhin singt er seiner Ehefrau auf Youtube ein Lied mit dem Titel Fels in der Brandung. Und – ganz generell natürlich – ein Lied über Frauen, die sich was einbilden. Titel: Die Narzisstenkönigin. Er trägt dabei Clownsmaske. (Hans Rauscher, 21.11.2022)