Alfa Romeo Giulia. Die Vergnügungsmaschine. Das ist nicht die beste Limousine im Konkurrenzumfeld – aber vielleicht jene, die am meisten Vergnügen bereitet. Optisch sowieso, selbstverständlich auch beim Fahrverhalten, und man freut sich ja schon über jedes Auto heutzutage, das noch ohne Touch-Overkill daherkommt: Die Giulia integriert einen nicht übermäßig großen Bildschirm gekonnt in die fließenden Linien der Cockpit-Gestaltung, bedient wird über einen vage mit BMW vergleichbaren Ansatz: Dreh-Drückknopf hinterm Schalthebel.

Die symmetrische Mittelkonsole macht fast schon nostalgisch; der Bildschirm eher ein Smartphone, kein Tablet
Foto: Andreas Stockinger

Ein wichtigeres Element als dieses ist natürlich das runde vor der geneigten Fahrerin/dem geneigten Fahrer, mit dem sich die Vorderräder stufenlos verstellen lassen. War zum Erscheinen der Giulia die Lenkung insofern ein Kritikpunkt, als sie ein fast eckiges Lenkverhalten zur Folge hatte, so ist sie inzwischen genau so direkt, wie es für dieses Prachtstück von Limousine passt.

Seit sechs Jahren auf dem Markt, ist die Giulia immer noch eine der attraktivsten Limousinen ihrer Klasse.
Foto: Andreas Stockinger

Der Blick auf die Hauptinstrumente ist einer durch klassische Tuben, der Startknopf sitzt links im Lenkrad, und wohin du schaust, regiert Geschmack, herrscht stilistische Treffsicherheit, Italianità. Fehlt nur noch die Espressomaschine an Bord. Wie (leicht-)athletisch das abrollt, wie gekonnt das federt.

Auch ohne Ferrari-Motorisierung gibt die Giulia genügend her.
Foto: Andreas Stockinger

Was es sonst noch blitzlichtartig zu erwähnen gibt? Toller V6, Transaxle-Bauweise – halt, warten Sie, falscher Film. Das war ja der GTV. Nein, das hier ist die Giulia mit Allrad und Biturbo-4-Zylinder mit 280 PS, kann zwischen geschmeidig und molto sportivo alles. Unser Testverbrauch lag bei 8,9 l / 100 km, aber auch nur, weil wir meist das "d" im "dna"-Fahrmodusschalter aktiviert hatten. Aus purem Vergnügen. (Andreas Stockinger, 7.12.2022)