MFG-Landtagsklubobmann Krautgartner wies die Vorwürfe seines ehemaligen Parteikollegen zurück.

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Nach den Parteiaustritten von Christian Royda in Steyr und Jörg Wehofsich in Wels tritt mit Alfred Hirsch ein weiteres Mitglied aus der Partei Menschen, Freiheit, Grundrechte (MFG) in Oberösterreich aus. Der Kirchdorfer Bezirkssprecher Hirsch erhob dabei schwere Vorwürfe gegen die Kleinpartei. Das berichtete die "Krone" online. Für die Liste der Impfskeptikerpartei betrieb der Pensionist 2021 noch einen intensiven Wahlkampf mit zahlreichen Auftritten.

"Ich trat der Partei bei, um etwas in dem total verkorksten Parteiensystem zu ändern", wird Hirsch in der "Krone" zitiert. "Ich habe viel Zeit gern für diese Bewegung geopfert und nie zu träumen gewagt, dass sich dies so schnell ändern würde", hieß es von Hirsch weiter. In seinem Austrittsschreiben deutete Hirsch an, dass E-Mails in der MFG kontrolliert und bearbeitet worden seien, um bestimmte Personen an der Teilnahme an Online-Meetings zu hindern.

Bedienung aus dem "Topf"

Zudem meinte Hirsch, die Partei habe ihre Authentizität verloren. Die Führungsriege habe sich, so Hirsch in der "Krone", weit von den anderen Mitgliedern entfernt. "Viele arbeiten ehrenamtlich, sie aber bedienen sich am Topf, angeblich ohne Vorstandsbeschluss", so Hirsch. Das habe nichts mit "Menschen, Freiheit, Grundrechte" zu tun. Die Personen der "Führungsriege" würden wie "echte Politiker" agieren und hätten sich an das "System" angepasst, behauptete Hirsch.

Landtagsklubobmann der MFG, Manuel Krautgartner, wies die Vorwürfe von Hirsch zurück. "Wir haben uns sicher an keinem Topf bedient und auch keine E-Mails kontrolliert", hieß es in seiner Stellungname an die "Krone". Man bedaure Hirschs Austritt und habe ihm bereits gedankt. (wisa, 7.12.2022)