Christina Wolff-Staudigl, Eigentümerin einer Naturparfümerie und eines Reformhauses in Wien, wohnt in der Nähe von Gänserndorf. Beim Hausbau waren ihr Nachhaltigkeit und ein wenig Feng Shui wichtig.

"Wir haben uns unser Haus ganz nach unserem Geschmack gebaut. Das ist mittlerweile 20 Jahre her, und es gefällt uns noch immer. Es steht auf einem Grundstück hinter dem Hof der Oma meines Mannes. Wir sind beide im Ort aufgewachsen und hier von unseren Familien umgeben. Mein Großcousin und mein Großonkel sind unsere Nachbarn. Wenn mir das Mehl ausgeht, gehe ich schnell zur Oma.

Wir haben uns bei der Planung auch von einer Feng-Shui-Beraterin unterstützen lassen. Ganz fix haben wir uns dann zwar nicht daran gehalten, aber die Grundprinzipien fanden wir nicht schlecht, etwa was die richtige Anordnung der Räume angeht.

Das Haus verfügt über 190 Quadratmeter Wohnfläche. Es wurde in Holzriegelbauweise errichtet, hat eine Wärmepumpe und ist ein Niedrigenergiehaus. Uns war Nachhaltigkeit immer schon wichtig. Bis heute wurde das Haus noch nie mit Chemie geputzt. Stattdessen verwenden wir dafür Mikroorganismen, das Putzwasser kann man sogar zum Blumengießen verwenden.

Unsere Möbel haben wir vor 20 Jahren so ausgewählt, dass wir unser Wohnen immer wieder umgestalten können. Ich liebe schöne Dinge um mich, darum richte ich mich so ein und dekoriere immer wieder neu. Dabei lasse ich mich durch die Jahreszeiten beeinflussen. Dann werden andere Kissenbezüge hervorgeholt oder die Blumendeko verändert und Bilder umgehängt. Wir haben gern Gäste und eine große Familie, darum haben wir einen offenen Wohn-Ess-Bereich und einen großen Esstisch, der bei Familienfeiern dann noch einmal verlängert werden muss.

Von alten Möbeln kann ich mich nicht trennen. Ich baue sie lieber um, frische sie auf oder versehe sie mit neuem Anstrich. Vor kurzem ist unsere ältere Tochter ausgezogen. Ihren Schminktisch nutze jetzt ich. Und ihre Regale stehen in unserem neuen Bad.

Dort hatten wir Anfang des Jahres einen Wasserschaden, das war eine größere Baustelle. Aber jetzt sind wir fertig – und brauchen erst einmal eine Pause bis zu unserem nächsten Projekt. Unser Badezimmer hatte für uns immer schon einen besonderen Stellenwert. Wir kommen als Familie gar nicht so sehr zum Essen zusammen, sondern wir treffen uns im Badezimmer, wo man bequem auf dem Sofa sitzen und plaudern kann, während sich die anderen fertig machen. Das freistehende Waschbecken war auch so ein Tipp von der Feng-Shui-Beraterin. Das fanden wir erst komisch, aber es hat sich bis heute bewährt. Durch die Kombination aus Weiß und Blau sieht es im Bad ein bisschen maritim aus. Das Thema zieht sich durch unser ganzes Haus. Ich mag das Meer, und ich liebe den Weitblick und das Blau. Die vielen Muscheln, die man bei uns sieht, habe ich von meiner Omi bekommen, die diese ebenfalls gesammelt hat.

Zu Weihnachten machen die Muscheln aber vorübergehend der Weihnachtsdeko Platz. In unseren Shops ist seit Wochen Weihnachten, und wir sind seit Monaten mit den Vorbereitungen beschäftigt. Wir leben Weihnachten fast das ganze Jahr, und das macht Gott sei Dank der ganzen Familie Spaß. Mein Bruder hat sogar eine Frau gefunden, die Weihnachten so liebt wie wir!

Mein Wohntraum? Ich würde gern im Garten mehr Kräuter- und Blumenbeete anlegen, aber dafür bräuchte ich mehr Zeit, und die hab ich nicht – vielleicht ja dann irgendwann in der Pension, sofern ich jemals in Pension gehe.

Oder, wenn ich ein bisschen größer träumen darf: ein Haus am Meer! Obwohl ich nicht einmal weiß, wie das ist und ob es wirklich so schön ist, wie ich mir das vorstelle. Vielleicht wäre es dann ja den ganzen Tag windig und kalt, und ich könnte wegen des ständigen Meeresrauschens nicht schlafen? Es kann also ein Traum bleiben. Wenn es sich durch einen Lottogewinn aber doch irgendwann einmal realisieren sollte, dann lade ich Sie gerne wieder ein!" (12.12.2022)