Eine bemerkenswerte Anzahl an Steinböcken wurde entdeckt.
Foto: LPA/Forststation St. Leonhard

Mindestens 15 Steinböcke sind es, die gewissermaßen dem "Mann aus dem Eis" Ötzi Konkurrenz machen. Archäologisch weniger aussagekräftig, stechen sie ihn immerhin in der Altersfrage aus: Wie Datierungen nun verrieten, sind die tierischen Überreste etwa 7.000 Jahre alt und damit 1.700 Jahre älter als Ötzi. Entdeckt wurden sie Anfang Juli am Gipfelplateau des 3.228 Meter hohen Lodner in der Texelgruppe in Südtirol.

Auf 3.228 Meter Höhe wurden die Tierreste aufgespürt.
Foto: LPA/Forststation St. Leonhard

Die Ergebnisse der Analyse teilte das Land Südtirol diese Woche mit. Knochenteile, Schädel und Fellreste wurden unter anderem in einem Speziallabor für die Radiocarbonmethode der Queens University in Belfast untersucht. In der Meldung des Landes ist von einem "archäologischen Sensationsfund" die Rede. Tatsächlich ist es beachtlich, dass sich die Knochen und Fellreste so lange erhalten haben – vermutlich waren sie wie Ötzi für die längste Zeit in Eis konserviert. Beide sind zeitlich in der Jungsteinzeit, dem Neolithikum, zu verorten.

Ein Forschungsteam der Queens University in Belfast datierte die Tiere.
Foto: LPA/Forststation St. Leonhard

Gute Nachrichten

"Solche Funde sind gute Nachrichten. Wir werden jetzt die Wissenschaft arbeiten lassen und dann den Fundstücken den Platz zuweisen, der ihnen zusteht", zeigte sich der für Museen und Forschung zuständige Landeshauptmann Arno Kompatscher der Südtiroler Volkspartei (SVP) erfreut.

Auch Fellreste haben sich erhalten.
Foto: LPA/Forststation St. Leonhard

Derzeit sind die Überreste der Steinböcke in der Forststation St. Leonhard aufbewahrt, sie sollen bald dem Amt für Archäologie übergeben werden. Eine Arbeitsgruppe unter der Federführung des Naturmuseums sei bereits eingerichtet worden, hieß es. Diese soll über die weiteren Schritte entscheiden. (APA, red, 15.12.2022)