Gut, man kann schon ab und zu maulen und maunzen über Österreich – aber es gibt durchaus erfreuliche Erfolge zu vermelden, internationale gar, man muss nur genau schauen.

Hier einige Beispiele, die auch die maue Stimmung ewiger Grantler heben oder doch wenigstens Einblick ins Kulturerbe Österreichs geben mögen. Im Dezember haben es zwei jahrhundertealte Kulturtechniken auf die "Repräsentative Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit" geschafft, wie die Österreichische Unesco-Kommission vermeldet. Und zwar das Wissen um die Lipizzanerzucht und die Flößerei, hierzulande vor allem entlang der Drau betrieben.

Das Wissen um die Lipizzanerzucht wird Unesco-Kulturerbe.
Foto: BML/Michael Gruber

Das ist aber nicht alles, auch ins nationale Verzeichnis unseres immateriellen Kulturerbes wurden heuer etliche Bräuche und "gesellschaftliche Praktiken" aufgenommen. Etwa die Weinviertler Kellerkultur, "Wissen und Praxis der Bestatter*innen" oder Freihandschmieden oder die traditionelle Bewässerung in der Steinfeldgemeinde Theresienfeld. Auch die Frack-Maßschneiderei (Oh my God, kommt selbstredend aus England) gehört zum österreichischen Kulturerbe, freilich schon seit 2021.

Möge es 2023 so gut weitergehen. Vielleicht schaffen es ja christlich-soziale Anstandstradition, das Wissen und die Praxis politischer Verantwortungsvermeider oder die Traditionelle Selbstreflexionsverweigerung ins immaterielle Kulturerbe. Oder der Satz "So sind wir nicht". (Renate Graber, 13.12.2022)