Theresia Prammer (geboren 1973 in Niederösterreich) erhielt den Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung.

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Der mit 10.000 Euro dotierte Österreichische Staatspreis für literarische Übersetzung ins Deutsche geht dieses Jahr an Theresia Prammer. Regaip Minareci erhält die Auszeichnung für die Übertragung österreichischer Literatur in eine Fremdsprache. Darüber hinaus wurden in- und ausländischen Übersetzerinnen und Übersetzern 40 Prämien im Gesamtwert von 65.900 Euro für besonders gelungene Arbeiten verliehen.

Lyrik-Übersetzerin Theresia Prammer

Die promovierte Romanistin, Übersetzerin, Autorin und Essayistin Prammer (geboren 1973 in Niederösterreich) übersetzt Lyrik aus dem Italienischen (Pier Paolo Pasolini, Amelia Rosselli, Valerio Magrelli) und aus dem Französischen (Ghérasim Luca). Die Jury hob in ihrer Entscheidung auch Prammers bedeutende Rolle bei der Vermittlung fremdsprachiger Literatur in der Praxis hervor, die im von ihr gegründeten Berliner Literatursalon Attico sowie dem Dante-Zentrum für Poesie und Poetik zum Ausdruck komme.

Engagement auf allen Ebenen: Regaip Minareci

Die 1955 in Istanbul geborene Minareci überträgt u.a. Werke von Franz Kafka, Robert Musil, Stefan Zweig, Peter Handke und Daniel Glattauer ins Türkische und ist auch als Lektorin und Journalistin tätig ist. Die Jury betonte Minarecis Engagement auf mehreren Ebenen. Zum einen bringe sie die österreichische Literatur der türkischen Leserschaft näher, zum anderen setze sie Maßstäbe für den germanistischen Nachwuchs in ihrem Heimatland.

"Wer die hohe Kunst der Neuschreibung beherrscht, versteht sich auf das Überbrücken von Grenzen", betonte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) am Montag in einer Aussendung. Die Verleihung der Staatspreise geht am 2. Juli im Literaturhaus Wien über die Bühne. (APA, 19.12.2022)