Big Joanie aus London machen feministischen Punkrock.

Foto: Kill Rock Stars

Big Joanie – Back Home

Big Joanie ist eine schwarze feministische Punkband aus London, die in der Tradition von Sleater Kinney, Bikini Kill oder Le Tigre steht. Mit ihrem neuen Album Back Home und einer offenherzigen Liebe zu Girlgroups der Sixties wie The Ronettes geht es allerdings melodiöser und gesitteter als in den Anfangstagen von Big Joanie zu. Auf Count to Ten verbeugen sich die drei Frauen mit der unkaputtbaren alten Billigorgel Omnichord vor alten Helden wie Suicide. Happier Still zeigt, dass ein Stehschlagzeug auf jeden Fall für eine gewisse Geradlinigkeit im durchaus sanft gelesenen Punk sorgt.

Big Joanie

Moin – Paste

Das Londoner Elektronikduo Raime untersuchte jahrelang auf dem mittlerweile eingestellten Label Blackest Ever Black Techno an seinen ausfransenden Rändern hin zu Dubstep, Industrial oder der Wirkmächtigkeit von tonnenschweren Bässen. Mit der italienischen Schlagzeugerin Valentina Magaletti versucht man sich als Trio Moin auf Paste allerdings an einer zeitgenössischen Form von mit Gitarren sowie diverser Elektronik erzeugtem Zeitlupen- und Postrock, wie ihn in den frühen 1990er-Jahren etwa Slint oder Codeine praktizierten. Dafür muss nicht auf den Putz gehauen werden.

Moin - Topic

Adrian Belew – Elevator

Meistergitarrist Adrian Belew spielte in der Vergangenheit unter anderem für die Talking Heads, David Bowie, Frank Zappa und vor allem mit den guten alten Progressive-Rockern King Crimson, etwa auf dem unterschätzten Album Discipline. Solo outet sich der Mann, der sein komplex gespieltes Instrument sehr gern auch wie ein gackerndes Huhn oder einen trompeteten Elefanten klingen lässt, einmal mehr als einer der größten Beatles-Fans des Planeten. Songs wie a13 oder Good Morning Sun künden davon. Das geneigte Publikum wird von der zarten Psychedelik begeistert sein.

Various Artists - Topic

(schach, 20.12.2022)