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Als Toyota 1997 den Prius als ersten Vollhybrid präsentierte, wollten andere Autohersteller nicht als technologische Versager dastehen. Sie kündigten die Wasserstoff-Brennstoffzelle an – vollmundig. Mehrere Konkurrenten wollten 2004 ein serienreifes Fahrzeug präsentieren. Präsentiert wurde auch einiges, doch von serienreif konnte nicht die Rede sein.

In Chile und benachbarten Ländern werden Salzlösungen in offenen Becken ausgetrocknet, um Lithium für die rapide wachsende Batterieindustrie zu gewinnen.
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Und dann hatte wieder Toyota die Nase vorn. Seit 2014 produziert man die Wasserstoff-Brennstoffzellen-Limousine Mirai, mittlerweile schon in zweiter Generation. Hyundai hat den SUV Nexo entgegenzusetzen. Von beiden Modellen wird jeweils eine niedrige vierstellige Stückzahl jährlich gebaut. Das Thema schleppt sich also einigermaßen dahin.

Hat überhaupt jemand eine Chance, mit der Wasserstofftechnologie gegen das batterieelektrische Auto konkurrenzfähig zu sein? Es gibt einige Indizien dafür, dass die Brennstoffzelle einfach zu teuer und zu empfindlich ist für den Einsatz im Pkw. Anders sieht es bei schweren Fahrzeugen mit hohen Anforderungen an die Reichweite aus. Dort wirkt ihr Einsatz eher plausibel.

In der Wasserstoff-Brennstoffzelle werden zwei Wasserstoffatome mit einem Sauerstoff kombiniert, wobei Wasserdampf entsteht und Energie freigesetzt wird, die in Strom umgewandelt wird.
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Aber vielleicht sollte man das Thema überhaupt von einer anderen Seite beleuchten: Wenn fossile Energieträger möglichst rasch ersetzt werden sollen, kann das Energiemanagement nicht ausschließlich über das Stromnetz erfolgen. Es sind auch leistungsfähige Energiespeicher erforderlich, und als solcher erscheint Wasserstoff doch naheliegend.

Bei der Herstellung von Pkws wird Wasserstoff auf jeden Fall dabei sein, nämlich bei der Stahlerzeugung. (Rudolf Skarics, 27.12.2022)