Ein originalgetreues Modell des Landers "Insight".

Foto: Reuters / Mike Blake

Washington – Jetzt ist es offiziell: Nach mehr als vier Jahren auf dem Mars hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa den Lander "Insight" endgültig stillgelegt. Ein Team des Kontrollzentrums in Kalifornien habe bei zwei aufeinanderfolgenden Versuchen keinen Kontakt zu Insight herstellen können, teilte die US-Raumfahrtbehörde am Mittwochabend mit. Das habe den Schluss nahegelegt, dass die solarbetriebenen Batterien des Moduls nicht mehr genug Strom liefern könnten, hieß es weiter.

Staub auf Solarmodulen

Grund dafür sei der Staub des Roten Planeten, der sich immer dicker auf den Solarmodulen ablagere. Schon am Dienstag hatte die Nasa erklärt, dass der Lander sein vermutlich letztes Bild vom Mars übermittelt habe. Zuvor hieß es bereits im November, dass Insight nur noch Energie für wenige Wochen habe.

Der stationäre Lander war im November 2018 auf dem Mars angekommen, um seismische Aktivitäten zu messen. Seine wissenschaftlichen Ziele erreichte er bereits nach gut zwei Jahren, sodass er sich danach auf einer "ausgedehnten Mission" befand. Insight hat laut Nasa mehr als 1.300 Marsbeben registriert, die den Wissenschaftern Aufschluss über die innere Beschaffenheit des Planeten geben. Die Hauptaufgabe sei es jetzt, die Menge an Daten zu sichern und Forschern in aller Welt zugänglich zu machen.

Überforderter Marsmaulwurf

Insight war die erste rein geophysikalische Marsmission. Der letzte Funkkontakt mit der Erde hat am 15. Dezember stattgefunden.

Bekannt wurde bei der Mission vor allem der in Deutschland entwickelte Marsmaulwurf. Das selbsthämmernde Gerät, das für lockeren, sandigen Marsboden entwickelt worden war, hatte lange Zeit auf dem unerwartet harten Boden an seiner Einsatzstelle Schwierigkeiten. "Das Instrument war schließlich in der Lage, seine 40-Zentimeter-Sonde knapp unter der Oberfläche zu vergraben und dabei immerhin wertvolle Daten über die mechanischen und thermischen Eigenschaften des Marsbodens zu sammeln", schreibt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Ursprünglich sei eine Tiefe von fünf Metern geplant gewesen. (APA, red, 22.12.2022)