Abschied vom Hellblau mit neuem Corporate Design nach zwei Jahrzehnten bei der Erste Group.

Wien- Die Presseinformation über das grundlegend neue Design der Erste Gruop zeigt noch das vertraute Corporate Design: Das Erste-Logo in dunklem Blau, daneben das rote Sparkassen-Logo, auf hellblauem Grund. Das wird sich mit 2023 gründlich ändern.

Wer in den vergangenen Tagen über den Niedermarkt in Klosterneuburg gefahren ist, bekam schon eine Ahnung von der optischen Revolution bei der größten Bank im Land. Ein monochromes, etwas schlankeres Logo, meistens weiß, mit gleich acht Grundfarben der neuen Markenidentität. Im Zweifelsfall ist das die Hauptfarbe "Bright Blue", aber eben auch noch Teal, Forest, Apple, Stone, Aubergine, Pink und Orange.

Acht Farben für die Erste statt Hellblau, rechts oben in dieser Reihenfolge: Bright Blue, Teal, Forest, Apple, Stone, Aubergine, Pink und Orange.
Foto: Erste Group

Bunt freilich hört Mario Stadler nicht so gern. "Multicolour, aber nicht bunt", beschreibt der Head of Group Brand Management & Communications der Erste Group das Werk von Jung von Matt Brand Ideniy (Hamburg) mit Erste-Agentur Jung von Matt/Donau über rund 15 Monate.

Nur meistens weiß ist das Logo, weil man das alles nicht mehr so eng sehen will. Vorbilder des entspannteren Umgangs mit der eigenen Marke sind Global Brands wie Nike, wo man die schwungvolle Markenikone bei Kooperationen schon einmal herborgt. Meistens, weil das neue Logo auch in Gold auf einer Fassade prangen darf, wenn es das Gebäude der Erste-Filiale erfordert oder nahelegt.

Über den Aufwand für ein Redesign dieser Größenordnung schweigt man bei der Ersten. Es wird – ohne einen teuren "Big Bang" an einem Stichtag – ab 1. Jänner 2023 ausgerollt, Jedes Landesinstitut entscheide individuell über die Geschwindigkeit der Umstellung. Die erste Bank in Österreich werde wohl "ein paar Jahre" brauchen, bis alle Filialen das neue Design haben.

Warum das neue Design? Erste-CEO Willi Cernko erklärt, das neue Corporate Design mache den Anspruch erlebbar, den Kunden und Kundinnen auf Augenhöhe zu begegnen.

Das Corporate Design ist in den Grundzügen grob zwei Jahrzehnte alt, stammt also noch aus einer weit analogeren Welt. Hellblau und andere gewohnte Designkomponenten ließen sich schwierig in die digitale übersetzen, sagt Stadler.

Beim neuen Erscheinungsbild hat die Erste Group von ihrer digitalen Onlinebanking-Marke George gelernt. "George wurde ohne Altlasten in die digitale Welt hineingeboren", sagt er, "natürlich machen wir uns die Erfahrung zunutze". Die künftige Grundschrift Inter verwendet George bereits. Bright Blue ist dort schon bisher die Hauptfarbe.

Fällt der Abschied vom Hellblau nach zwei Jahrzehten nicht doch ein bisschen schwer? "Ich bin überzeugt, wir können uns in wenigen Monaten nichts anderes mehr vorstellen", sagt Stadler. (fid, 27.12.2022)