Fallen die Masken bald auch in der Bundeshauptstadt?

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Wien – In der neu belebten Diskussion über das Ende der Corona-Pandemie spricht sich die Wiener Epidemiologin Eva Schernhammer für ein baldiges Ende der Maskenpflicht – wie etwa in den Wiener Öffis – aus. "Ich würde langsam von der Maskenpflicht Abstand nehmen. Man erreicht in den nächsten Wochen den Punkt, wo es schwierig wird, das zu verstehen", sagte Schernhammer am Mittwoch in der "ZiB 2".

Das Coronavirus bleibe aber jedenfalls hochansteckend, und es werde auch in Zukunft immer wieder zu saisonalen Wellen kommen, die ein hohes Infektionsgeschehen bewirken. Auch müsste man sich auf hohe Zahlen an Long-Covid-Betroffenen vorbereiten. Die Langzeitfolgen von Long Covid wiederum seien derzeit nur schwer abzuschätzen und erst in vielen Jahren zu sehen. Hier plädiert Schernhammer für mehr Grundlagenforschung.

Fehlende Daten als größter Kritikpunkt

Am österreichischen Corona-Management der vergangenen Jahre kritisiert Schernhammer die großen Schwierigkeiten, verlässliche Daten zu bekommen, um wissenschaftliche Forschung zu betreiben und darauf basierend politische Entscheidungen zu treffen.

Beim Hin und Her in Sachen Impfpflicht, die erst verkündet, dann wieder abgeschafft wurde, liege das Problem darin, dass Maßnahmen aufgrund großer Unsicherheit immer etwas zu früh oder etwas zu spät gesetzt worden seien. So sei die Imfpflicht für die Delta-Variante zu spät gekommen – sei für Omikron aber nicht mehr nötig gewesen.

Ausgelöst hatte die Diskussion um das Ende der Pandemie eine Äußerung des deutschen Virologen Christian Drosten, wonach die Corona-Pandemie "meiner Einschätzung nach vorbei" sei. Das österreichische Gecko-Gremium hatte daraufhin gewarnt, Corona künftig zu unterschätzen. Aktuell sind nur drei Prozent der Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen in Österreich an Corona erkrankt. (miwi, 28.12.2022)