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Den Kursverlusten und Skandalen der vergangenen Monate zum Trotz erfreuen sich Bitcoin und Co bei Kriminellen immer größerer Beliebtheit. Im vergangenen Jahr seien illegale Transaktionen mit einer Rekordsumme von 20,1 Milliarden Dollar (18,7 Milliarden Euro) über Kryptowährungen abgewickelt worden, ergab sich aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Branchendienstes Chainalysis.

Dies sei der zweite Anstieg in Folge, während die Aktivitäten mit Cyberdevisen insgesamt zurückgegangen seien. Dabei stiegen die Geschäfte mit Personen oder Firmen auf internationalen Sanktionslisten weiteren Angaben zufolge um mehr als das 100.000-Fache und machten fast die Hälfte der illegalen Aktivitäten aus.

In diesem Bereich entfalle der Löwenanteil auf die russische Kryptowährungsbörse Garantex, die wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine von den USA mit Sanktionen belegt worden war. Offenbar sei die Nutzung der Handelsplattform durch Russen der Grund hierfür. Chainalysis wertet wegen des US-Banns sämtliche Kundenkonten als illegal. Garantex war für einen Kommentar zu diesem Thema zunächst nicht zu erreichen.

Plus bei Kryptodiebstahl

Kryptowährungsdiebstahl habe 2022 um sieben Prozent zugelegt, schrieben die Autoren der Studie. Betrug, Erpressung durch Hacker und Terrorfinanzierung seien dagegen zurückgegangen. Dies sei auch in vorangegangenen Phasen mit fallenden Kryptowährungskursen zu beobachten gewesen.

In der Studie unberücksichtigt blieben Verbrechen wie Bilanzbetrug von Kryptofirmen oder Bitcoin-Zahlungen für Drogengeschäfte, gaben die Experten zu bedenken. Außerdem sei das Volumen von 20,1 Milliarden Dollar wahrscheinlich eher niedrig gegriffen. Schließlich sei der Wert für 2021 nachträglich von 14 auf 18 Milliarden Dollar angehoben worden, weil einige Schwindel erst später aufgedeckt worden seien. (APA, 12.1.2023)