Zu Zeiten der Piefke-Saga Anfang der 1990er-Jahre, die Österreichs Lieblingsgäste, die Deutschen, aber auch die Tiroler Gastgeber auf die Schaufel nahm, gab es eine böse Unterstellung: Den Hoteliers wäre es lieber, wenn die "Gescht" das Geld schickten und erst gar nicht auftauchten. Furchtbar übertrieben war das, aber ein Korn Wahrheit war schon dabei. An dieses Muster muss man denken, wenn man den fortgesetzten Ruf aus der Branche nach weiteren Hilfen hört.

Die österreichische Tourismuswirtschaft ist jetzt wieder in der Normalspur, und die aufgestaute Urlaubslust will sich entladen und wird sich wohl – siehe Weihnachten und Neujahr – in entsprechenden Nächtigungszahlen niederschlagen.
Foto: APA/BARBARA GINDL

Keine Frage, Unterstützung in Zeiten staatlich verordneter Schließung der Hotels während vieler Wochen der Pandemie war nötig und nicht zu viel verlangt. Schließlich wurde den Hoteliers und Hotelières die Verdienstmöglichkeit genommen. Selbst Betriebe, die offen halten durften, weil Geschäftsleute oder Angehörige kritischer Infrastruktur nächtigen mussten, hätten, allein auf sich gestellt, nicht überleben können.

Jetzt ist die Tourismuswirtschaft aber wieder in der Normalspur, wie selbst Branchenvertreter zugeben. Covid ist abgehakt, die aufgestaute Urlaubslust will sich entladen und wird sich wohl – siehe Weihnachten und Neujahr – in entsprechenden Nächtigungszahlen niederschlagen. Wenn nun wegen der teuren Energie nach neuen Hilfen oder einer Verlängerung bestehender gerufen wird, versteht das die Bevölkerung irgendwann nicht mehr. Der Staat soll und kann nicht bei jeder Krise einspringen. Schließlich geht es um Geld von uns allen. (Günther Strobl, 17.1.2023)