Die Umweltdiskussionen drehen sich beim Straßenverkehr im Wesentlichen um vier Antriebsformen: batterieelektrisch, E-Fuels, Wasserstoff mit Brennstoffzelle und in Teilbereichen Wasserstoff mit Verbrennungskraftmaschine. Mit größter Wahrscheinlichkeit wird der überwiegende Teil der Personenwagen künftig batterieelektrisch unterwegs sein, im Nutzfahrzeugbereich sind auch die anderen Technologien vorstellbar.

Containerschiffe sind zwar extrem energieeffizient, stoßen aber Unmengen an Schadstoffen aus. Die bis zu 9,6 Megawatt (13.000 PS) starken Dieselmotoren tanken primär Dieselöl und verursachen weltweit circa 15 Prozent der Stickoxidemissionen.
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Aber was ist mit den Schiffen? Bezogen auf die Transportleistung in Tonnenkilometer werden weltweit 70 Prozent aller Güter mit dem Schiff transportiert. Dabei sind Schiffe für drei Prozent des globalen menschengemachten CO2-Ausstoßes verantwortlich.

So gesehen wäre ein Schiff in der Klimabilanz schon jetzt gar nicht so schlecht. Da aber alles nur Mögliche getan werden muss, um die Klimaziele zu erreichen, gibt es auch hier Lösungsmodelle – und die sehen etwas anders aus als im Straßenverkehr.

Methanol wird unter anderem im Rennsport als Treibstoff verwendet, wo er wegen der unsichtbaren Flamme besonders gefährlich ist. Ebenso kann Methanol in selbstgebranntem Alkohol vorkommen und dabei zu Erblindung und sogar Tod führen.
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Der Verbrennungsmotor gilt auf hoher See als unschlagbar in seiner Effizienz. Er benötigt aber einen sauberen Kraftstoff. Und das könnte Methanol sein. Es ist nämlich möglich, dem Methanol vor der Verbrennung den Kohlenstoff katalytisch zu entziehen und den Motor mit reinem Wasserstoff zu betreiben. Das CO2 wird in flüssiger Form gesammelt, nach der Reise abgepumpt und der Methanol-Produktion neuerlich zugeführt.

So wird CO2 nicht ausgestoßen, sondern im Kreislauf geführt. In Form von Methanol lässt sich Wasserstoff nämlich vergleichsweise einfach als flüssiger Kraftstoff lagern und transportieren. (Rudolf Skarics, 30.1.2023)