Tesla bewirbt seine Fahrzeuge mit dem Autopilot.

Foto: AP / Jay Janner

Der Autopilot ist Teslas wohl bekanntestes Feature, sowohl aus positiven als auch negativen Gründen. Besitzerinnen und Besitzer in den USA können gegen eine Zahlung von 15.000 Dollar am Betatest teilnehmen. Immer wieder findet man auf Social Media Videos begeisterter Kunden. Auf der anderen Seite stehen allerdings Kritik und mittlerweile auch behördliche Untersuchungen des Features. Der Grund: eine steigende Zahl an Unfällen mit aktiviertem "Full Self-Driving"-System, wie Tesla das Produkt bezeichnet.

Bis heute ist auf der Unternehmenswebseite ein Werbevideo zu sehen, in dem ein autonom fahrender Tesla problemlos durch den Straßenverkehr fährt. Zu Beginn wird folgender Schriftzug eingeblendet: "Die Person auf dem Fahrersitz ist nur aus rechtlichen Gründen dort. Er tut nichts. Das Auto fährt selbst." Scrollt man ein Stück weiter, heißt es allerdings: "Die aktuellen Autopilot-Funktionen erfordern eine aktive Überwachung durch den Fahrer und machen das Fahrzeug nicht autonom."

Nicht ganz autonom

Dass der im Werbevideo gezeigte Tesla sich gar so elegant durch den Verkehr bewegt, scheint einen Grund zu haben. Laut "The Verge" erklärte Teslas Autopilot-Software-Chef Ashok Elluswamy kürzlich, dass der Sinn des Videos war, "darzustellen, was möglich ist, um das System zu bauen". Nicht aber, um zu zeigen, was Kundinnen und Kunden tatsächlich erwarte. Die Route hatte Tesla laut Elluswamy im Vorfeld festgelegt, wodurch das Fahrzeug auf weitere, in der Praxis nicht vorhandene Informationen habe zugreifen können.

Zum Zeitpunkt der Aufnahme, also 2016, habe das System außerdem "keine Fähigkeit zur Handhabung von Ampeln" gehabt. Im Video selbst kann man allerdings erkennen, dass das Fahrzeug an roten Ampeln anhält. Die "New York Times" berichtete schon 2021 über die Unstimmigkeiten des Werbeclips und darüber, dass die Route aufgezeichnet wurde. Mit Elluswamy gibt es nun eine offizielle Bestätigung.

Untersuchung von Unfällen

In den USA gibt es mehrere Untersuchungen der Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA gegen Tesla. Der Grund sind teils tödliche Unfälle, in die offenbar der Autopilot verwickelt war. Vergangenes Jahr wurde außerdem bekannt, dass 2021 das US-Justizministerium Ermittlungen gegen Tesla eingeleitet hat, um herauszufinden, ob Tesla Verbraucher, Investoren und die Behörden getäuscht hat. (red, 18.1.2023)