Baldwin am Set des Films "Rust".

Foto: APA / AFP / Santa Fe County Sherrif

Santa Fe – Wegen eines tödlichen Schusswaffengebrauchs am Set des Films "Rust" muss sich US-Schauspieler Alec Baldwin bald vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat New Mexico hat Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben. Das bestätigte Staatsanwältin Mary Carmack-Altwies am Donnerstag. Dieselbe Anklage erwartet Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed. Die beiden erwarten Gefängnisstrafen von bis zu 18 Monaten sowie Geldstrafen von bis zu 5.000 US-Dollar.

"Nach dem ausgiebigen Studium der Beweise und der Gesetzeslage im Staat New Mexico bin ich zu dem Schluss gekommen, dass genügend Beweise vorliegen, Alec Baldwin und ein weiteres Crewmitglied des Films 'Rust' anzuklagen", so Carmack-Altwies: "Niemand steht über dem Gesetz." Baldwins Anwalt bezeichnete den Schritt zur Anklage als "furchtbaren Justizirrtum".

Baldwin wies Schuld von sich

Baldwin hatte im Oktober 2021 während des Drehs zum Western "Rust" versehentlich die 42-jährige Kamerafrau Hutchins mit einer Requisitenwaffe erschossen. Regisseur Joel Souza wurde bei dem Vorfall von dem Projektil an der Schulter getroffen und verletzt. Der Revolver war mit einer echten anstelle einer Requisitenkugel geladen gewesen.

Baldwin hatte jede Schuld von sich gewiesen. Die Waffe hätte nicht geladen sein dürfen. Ihm sei gesagt worden, der Revolver sei "cold", sein Gebrauch am Set also sicher. Baldwins Anwalt Aaron Dyer gab gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters unmittelbar keine Stellungnahme ab.

2022 erzielte Baldwin schließlich als Hauptdarsteller und Produzent des Westerns in einem Zivilverfahren eine außergerichtliche Einigung mit dem Witwer der toten Hutchins. "Wir glauben alle, dass Halynas Tod ein schrecklicher Unfall war", betonte der Witwer damals. (Reuters, APA, red, 19.1.2023)