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Tausende Inlandsflüge blieben auf dem Boden, weil Mitarbeiter versehentlich Daten gelöscht hatten.

Foto: ALEX WONG, APA, Getty

Am 11. Jänner herrschte Chaos auf vielen US-Flughäfen. Eine Datenbank der Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) ging durch eine Panne offline. Landesweit durfte keine Maschine mehr abheben, bis das Problem behoben war. Laut Angaben der FAA waren tausende Flüge betroffen.

Wie sich herausstellte war das "Notice to Air Mission"-System oder Notam offline gegangen. Diese Benachrichtigungen sind für die Sicherheit von Flügen unerlässlich, liefern sie doch in der Regel wichtige Informationen für Piloten. Darunter befinden sich unter anderem Warnungen vor potenziellen Gefahren entlang der Flugroute, Flugbeschränkungen und Sperrungen von Landebahnen. Das Problem wirkte sich sogar auf Militärflüge aus, die sich teilweise auf die Notams der FAA verlassen: Berichten zufolge mussten sich die Piloten selbst telefonisch nach möglichen Fluggefahren erkundigen.

Die FAA gab den Vorfall um 7:20 Uhr Ortszeit via Twitter bekannt und stoppte alle Flüge bis 9 Uhr. Um 8:50 Uhr konnten die Maschinen wieder abheben, mit massiven Verspätungen, was zu weiteren Nachzieheffekten führte. Der Flugbetrieb blieb den ganzen Tag über chaotisch.

Hoppala beim Erstellen von Backups

Ende der Woche wurde schließlich die Ursache für den Ausfall der Notams bekannt: Eine Cyberattacke konnte rasch ausgeschlossen werden, auch die Serverhardware funktionierte ohne Probleme. Tatsächlich dürften sich nicht näher genannte Mitarbeiter eines von der FAA beauftragten Subunternehmens nicht an die vorgeschriebenen Abläufe gehalten haben.

Offenbar waren das Personal dabei, eine Haupt- und eine Sicherungsdatenbank zu synchronisieren, als sie "unbeabsichtigt Dateien löschten", hieß es nach einer ersten Untersuchung durch die FAA. Dummerweise erwiesen sich diese Dateien als notwendig erwiesen, um das Warnsystem am Laufen zu halten. Das Unternehmen bekräftigte außerdem, dass es um ein Versehen handelte und die Unterbrechung aller Inlandsflüge der USA nicht aus böswilliger Absicht geschah.

Das Hoppala hat nun auch politische Konsequenzen. US-Verkehrsminister Pete Buttigieg hat die FAA angewiesen, Maßnahmen zu ergreifen, damit sich derartige Pannen nicht wiederholen können. Präsident Joe Biden ordnete eine Untersuchung an, nachdem er von Buttigieg unterrichtet worden war. (pez, 22.1.2023)