Amazon liefert ab sofort Medikamente im Abo-Modell.

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Seit zwei Jahren versucht Amazon nun schon in den lukrativen Handel mit Medikamenten vorzustoßen. Mit Amazon Pharmacy hat das Unternehmen bereits eine eigene Online-Apotheke gegründet. Jetzt folgt das Prime-Abonnement für Medizin namens Rxpass. Ähnlich wie bei den Abomodellen für Filme, Serien, Musik oder E-Books wird die Kundschaft hierbei mit Medikamenten versorgt.

Gegen eine monatliche Gebühr von fünf Dollar erhalten Kunden in den USA so viele Generika, wie sie benötigen. Amazon teilte mit, dass der Service zunächst Medikamente für 80 gängige Krankheitsbilder abdecken wird – darunter Bluthochdruck, Gicht, Diabetes oder Depressionen.

80 Krankheitsbilder wurden ausgewählt

Die 80 Symptome wurden ausgewählt, um das Angebot für eine breite Basis von potenziellen Kunden attraktiv zu machen. Vin Gupta, der Chief Medical Officer von Amazon Pharmacy, erklärte, dass mehr als 150 Millionen Menschen in den USA bereits eines oder mehrere Medikamente aus dem Rxpass-Angebot regelmäßig einnehmen. Ob und wie diese Palette erweitert wird, gab Amazon nicht bekannt. Wer zusätzlich zu den im Abo angebotenen Generika also weitere Medikamente braucht, muss diese bei Amazon Pharmacy zum regulären Preis bestellen, heißt es in der offiziellen Ankündigung.

Um sich anzumelden, müssen Prime-Mitglieder nach Angaben des Unternehmens einen "einfachen Anmeldeprozess" durchlaufen, um die "Berechtigung und die Verschreibungsinformationen" einer Person zu überprüfen. Amazon-Apotheker würden sich daraufhin mit dem jeweiligen Arzt abstimmen, um eine reibungslose Einrichtung zu gewährleisten, heißt es seitens Amazon. Die Pakete werden entweder monatlich oder vierteljährlich an ihre Tür geliefert – je nach Rezept.

Keine staatlichen Versicherungen

Zum Start gibt es einige Einschränkungen. Der Dienst wird in 42 US-Bundesstaaten verfügbar sein. In Kalifornien, Louisiana, Maryland, Minnesota, New Hampshire, Pennsylvania, Texas und Washington wird Rxpass nicht angeboten. Amazon verweigert den Kunden auch den Zugang zum Programm, wenn sie bei einer staatlich mitfinanzierten Sozialversicherung sind, wie "Techradar" berichtet.

Die Preise für Arzneimittel sind in den USA im Vergleich zu Europa oft um das Zwei- bis Dreifache höher. Amazon wirbt nun damit, dass all jene, die zehn Dollar im Monat für Medizin abgeben, durch das Abonnement mindestens 50 Prozent ihrer Kosten sparen können.

Neben dem Geschäft von Apotheken versucht Amazon seit Jahren verstärkt in den Gesundheitsbereich vorzustoßen, indem der Konzern im großen Stil Unternehmen aufkauft. Dazu gehörte die Übernahmen der Online-Apotheke Pillpack im Jahr 2018 und der Technologieplattform für die medizinische Grundversorgung Onemedical für 3,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022. Zusätzlich zum Start von Amazon Pharmacy im Jahr 2020 hat das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Telemedizinservice namens Amazon Clinic eingeführt. (pez, 25.1.2023)