Man weiß es ja ohnehin, wenn man halbwegs die politische Szene beobachtet, aber wenn das so schön säuberlich in einer Dokumentation zusammengetragen wird, ist es ja doch ein Erkenntnisgewinn: Die FPÖ Niederösterreich hat einen recht auffälligen Bezug zum Rechtsextremismus.

FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer beim Wahlkampfauftakt der FPÖ Niederösterreich.
Foto: APA/FLORIAN WIESER

Der ehemalige Grünen-Abgeordnete Karl Öllinger hat das jetzt in seinem Blog "Stoppt die Rechten" zusammengestellt: "Die Landesliste 2023 der FPÖ Niederösterreich ist die extremste Liste der FPÖ ever!"

Das beginnt mit FPÖ-Landesparteisekretär und Nationalratsabgeordnetem Michael Schnedlitz, der sich noch im Februar 2020 gemeinsam mit rechtsextremen Identitären in Gänserndorf als Bannerträger produzierte; es geht weiter mit allerlei Figuren aus der zweiten und dritten Reihe, die entweder als Jugendliche mit Hitlergruß aufgefallen sind oder den Nazi-Jagdflieger Walter Nowotny verehren; und endet noch lange nicht bei Spitzenkandidat Udo Landbauer, der nicht nur irgendwas mit NS-Liederbüchern gemacht hat, sondern auch, weniger bekannt, 2019 dem mit einem Neonazi-Logo ("schwarze Sonne") bebilderten Account "Antizion03" folgte. Da war es aber, so Landbauer, die Software.

Einzelfälle, Einzelfälle, natürlich. Nicht wenige Wähler wird das auch gar nicht aufregen. Aber das sind eben die Teile eines Mosaiks, die einmal wichtig werden können, wenn es bei Regierungsbildungen darum geht, sich wen schönzureden. (Hans Rauscher, 26.1.2023)