Abhängig vom jeweiligen Tankvolumen der vorhandenen Notstromanlagen können die Wiener Spitäler bei einem Stromausfall mindestens 24 bis zu 72 Stunden versorgt werden. Danach braucht es weitere Diesellieferungen.

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Wien – In dieser Woche erhielten zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wiener Gesundheitsverbunds (Wigev) ein Schreiben der Generaldirektion. In diesem wird bestätigt, dass die jeweils betroffene Person "dringliche Aufgaben wahrzunehmen hat und im Rahmen der bestehenden Ausgangssperre in Österreich als Schlüsselkraft unseres Unternehmens gilt". Im Betreff wird auf eine Bestätigung "im Zusammenhang mit einer Ausgangssperre bei einem Blackout" verwiesen.

Auch wenn der Zeitpunkt des Versendens dieser Bestätigung etwas irritiert: Die Schreiben sind "Teil des normalen Prozederes im Rahmen des Krisenmanagements der Stadt Wien", heißt es von einer Sprecherin des städtischen Spitalsträgers zum STANDARD. Ein Worst-Case-Szenario mit einem großflächigen Stromausfall dürfte aktuell nicht näher gerückt sein.

Bestätigungen ähnlich jenen in der Covid-Pandemie

Der Wigev verweist darauf, dass die Spitäler als Teil der kritischen Infrastruktur "zu jeder Zeit funktionsfähig bleiben" müssten. Daher hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – analog zur Covid-Pandemie – Bestätigungen erhalten, wonach sie auch im Falle eines Lockdowns bei einem Blackout ihren Arbeitsplatz aufsuchen können. Die Kliniken würden sich schon seit längerem mit dem Worst-Case-Szenario Blackout beschäftigen und seien in das Katastrophenmanagement der Stadt Wien integriert.

Neben internen Vorkehrungen, die sich vor allem im technischen Bereich abspielen würden, gebe es auch Abstimmungen mit der Gruppe "Krisenmanagement und Sicherheit" der Magistratsdirektion, "um die Sicherstellung der Notstromversorgung und -erhaltung zu garantieren".

Notstromanlagen für mindestens 24 bis zu 72 Stunden

Dabei wurden auch mehrere Szenarien durchgespielt, die in den Spitälern von stundenweisen lokalen Stromausfällen bis hin zu einem mehrtägigen, großflächigen Blackout reichten. Die getroffenen Vorkehrungen im technischen und organisatorischen Bereich im Wigev würden der gesetzlich vorgeschriebenen Dauer der Notfallversorgung bei einem Stromausfall entsprechen: Abhängig vom jeweiligen Tankvolumen der vorhandenen Notstromanlagen in den Spitälern "schwankt dies zwischen mindestens 24 bis zu 72 Stunden." Danach braucht es weitere Diesellieferungen. (David Krutzler, 3.2.2023)