In einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA verurteilte Kärntens Landeshauptmann die Aussagen der blauen Parteijugend "auf das Allerschärfste".

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Klagenfurt/Ljubljana – Nachdem die Freiheitliche Jugend im Kärntner Landtagswahlkampf mit einem Posting ("SPÖ abwählen, Slowenisierung Kärntens stoppen!") für bis nach Wien reichenden Wirbel und diplomatische Verstimmungen im Nachbarland gesorgt hatte, hat auch Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) reagiert. In einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA verurteilte er die Aussagen der blauen Parteijugend "auf das Allerschärfste".

"Ich werde alles tun, damit das gedeihliche Miteinander von deutsch- und slowenischsprachigen Landsleuten und der kulturelle Mehrwert von Zwei- und Mehrsprachigkeit, den wir insbesondere seit der unter anderem von Gerhard Dörfler (Kaisers Vorgänger als Landeshauptmann, Anm.) mitinitiierten Ortstafellösung gefestigt haben, nicht durch solche rückwärtsgewandten und irregeleiteten Aktionen gefährdet wird", ließ Kaiser wissen.

Anzeige bei der Staatsanwaltschaft

Vertreter der Kärntner Slowenen hatten das Posting als "Hetze" zurückgewiesen, es folgte eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft, die einen Anfangsverdacht prüft. Das Nachbarland Slowenien zitierte die österreichische Botschafterin ins Außenministerium. Das österreichische Außenamt sowie das Kanzleramt reagierten mit einem Rüffel für die FPÖ-Jugend. Kärntens FPÖ-Obmann Erwin Angerer distanzierte sich zwar nicht vollends vom Begriff "Slowenisierung", will aber in Zukunft Postings der Parteijugend vor Veröffentlichung vorgelegt bekommen. (APA, 10.2.2023)