Kluge Menschen aus der Politik bauen vor. Eine Karriere im Ministerium oder auf sonstigen ranghohen Stellen kann so schnell beendet sein, wenn ruchbar wird, dass man seine "Dissertation" aus den Erträgen von ein paar Google-Suchen zusammengeschustert hat, die WKStA zudringlicher wird oder die Wählerschaft zu durchschauen beginnt, dass man außer manierlich vorgetragener Süßholzraspelei inhaltlich nur wenig mehr als nichts zu bieten hat.

Für den Fall des Falles erweist es sich daher als nützlich, wenn man schon in seiner aktiven Zeit vielversprechende Beziehungen zu Wirtschaftstreibenden (Novomatic, Peter Thiel, Superfund) geknüpft hat oder gleich selbst zum Unternehmer geworden ist.

Norbert Hofer, mit seinen Nahrungsergänzungsmitteln und Herbert Kickl, mit den Wurmmittelempfehlungen, führen die Tradition blauer Nebenerwerbsquacksalber gebührend fort.
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Norbert Hofer etwa verdient sich als Produzent von Nahrungsergänzungsmitteln ein Zubrot zu dem Bettel, den der Posten als Dritter Nationalratspräsident abwirft. Wenn ihm der Job künftig einmal flöten gehen sollte, kann er es ja noch immer als hauptberuflicher Pillendreher versuchen.

Mit seinem tollen Produkt reiht sich Hofer nahtlos in die Tradition blauer Nebenerwerbsquacksalber ein, wie sie auch schon Herbert Kickl mit seinen Wurmmittelempfehlungen gepflogen hat. Am besten wäre es wohl, die FPÖ benennt sich auf PhPÖ um, "Pharmazeutische Partei Österreichs". Heinz-Christian Strache böte sich gut als Pharmareferent an. Der braucht das Geld und ist geübt darin, den Leuten alles Mögliche anzudrehen. (Christoph Winder, 12.2.2023)