Der Regimekritiker und Regisseur Mohammad Rasoulof.

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Der iranische Filmemacher und Berlinale-Gewinner Mohammad Rasoulof ist einem Medienbericht zufolge nach rund sieben Monaten im berüchtigten Teheraner Gefängnis Ewin freigelassen worden. Dies berichtete das Nachrichtenportal "Eghtesad-News" am Montag. Rasoulof war im Juli letzten Jahres wegen angeblicher Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Zusammenarbeit mit Regimegegnern verhaftet worden.

Seine Verhaftung stand im Zusammenhang mit dem Einsturz einer Einkaufspassage in der südwestiranischen Stadt Abadan im Mai vergangenen Jahres, bei dem mehr als 40 Menschen ums Leben kamen. Daraufhin gab es in Abadan regimekritische Proteste, die von Polizei und Sicherheitskräften gewaltsam unterdrückt wurden. Mit dem angeblich von Rasoulof initiierten Appell und dem Hashtag "Put your gun down" (Legt eure Waffe nieder) forderten über 70 Personen aus der iranischen Filmindustrie ein Ende der Polizeigewalt. Erst letzte Woche wurde der Regisseur Jafar Panahi auf Kaution freigelassen.

Der 50-jährige Rasoulof der 2020 den Goldenen Bär der Berlinale für seinen Film "Es gibt kein Böses" erhalten hatte, gilt im Land als regimekritischer Filmemacher. Trotz langjährigen Berufsverbots schaffte er es aber immer wieder, Filme zu machen. Er selbst lebt abwechselnd in Teheran und Hamburg. (APA, 13.2.2023)