Für die allermeisten Haushalte ist dieser Winter der teuerste, seit es Winter gibt. Strom, Gas, Fernwärme – alles kostet ein Vielfaches mehr als noch vor einem Jahr. Einige der Hauptgründe sind die Verknappung von Energie nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine, die nachfolgenden Sanktionen und nicht zu vergessen: Spekulation. Zum Teil flattern die neuen, deutlich höheren Teilvorschreibungen für Strom und Gas erst jetzt ins Haus. Auch wenn er oder sie wollte: Wer vertraglich gebunden ist, kommt so schnell nicht mehr raus.

Gas und Strom: Was ist mit den Haushaltskunden?
Foto: Imago/Sven Simon

Großhändler müsste man sein. Dann könnte man sich jetzt schon vergleichsweise günstig an der Börse mit Strom und Gas eindecken, wo die Preise seit längerem auf Sinkkurs sind. Diese Möglichkeit haben aber nur große Industrieunternehmen mit Börsenlizenz, Energieversorger und hauptberufliche Händler. Haushaltskunden, egal ob sie in Wien, Bregenz oder Liezen sitzen, haben diesen Zugang nicht. Sie sind abhängig von ihrem Energieversorger und dass dieser ein Gespür für den richtigen Moment hat, Strom bzw. Gas für all die Stunden zu beschaffen, in denen die Eigenproduktion nicht reicht.

Es geht aber nicht nur um Gespür. E-Control und Wettbewerbsbehörde müssen jetzt ein besonders wachsames Auge haben, dass Energieversorger nicht zulasten kleiner Haushalte Preisvorteile für sich lukrieren. Gibt es auch nur den leisesten Verdacht, gehört das sofort und radikal unterbunden. (Günther Strobl, 16.2.2023)