Das Monokel wird auf eine herkömmliche Brille geklemmt.

Foto: Brilliant Monocle

Die einen hielten sie für todschick, andere für alberne Eitelkeit. Die Rede ist von Monokeln, jenen kleinen Linsen, die als Sehhilfe am Auge eingeklemmt wurden. Im 19. Jahrhundert waren das "Einglas" jedenfalls immens populär, doch spätestens in der Mitte des 20. Jahrhunderts war mit dem Trend Schluss.

Jetzt soll das Monokel sein Comeback feiern, und zwar als High-Tech-Variante für Augmented Reality-Anwendungen. Der Vorteil: Mit nur 15 Gramm Gewicht ist das AR-Monokel deutlich leichter als herkömmliche AR- oder VR-Brillen. Trotzdem steckt einiges an Technik in dem Gerät von Brilliant Labs. So sind ein Mikrofon, eine fünf Megapixel-Kamera, ein 640x400 Micro-OLED-Bildschirm, Bluetooth sowie Touchkontrollen verarbeitet. Strom kommt von einem Akku, der mit seinen 70 Milliamperestunden eine Stunde lange Einsätze ermöglicht.Geladen wird das Monokel über ein Ladecase, ganz ähnlich wie bei Earbuds. Sechs volle Ladungen verspricht der Hersteller, bevor das Gerät an die Steckdose muss.

Ein Gerät für Bastler und Hacker

Das Monokel wird mit einer Klammer am Rahmen einer herkömmlichen Brille befestigt. Die Trägerin oder der Träger können mit dem Gadget Videos in 720p aufnehmen und per Bluetooth an das Smartphone senden. Außerdem steht ein 16-facher digitaler Zoom bereit. Videos lassen sich auch direkt am Monokel selbst anschauen und vor- und zurückspulen.

Gedacht ist das Monokel hauptsächlich für Hacker und Bastler, wie es auf der Website des Herstellers heißt. Die Plattform ist quelloffen, das heißt theoretisch kann jeder mit den nötigen Kenntnissen eigene Anwendungen für die AR-Linse entwickeln. Die Entwickler hoffen, dass in Zukunft zahlreiche Applikationen von der Community entwickelt werden – dementsprechenc nennen sie ihre Entwicklung auch den "Raspberry Pi für AR". Das AR-Monokel kostet aktuell rund 350 Dollar. Die Auslieferung erfolgt laut dem Hersteller in monatlichen Chargen. (red, 19.2.2023)