Auf dem Bahnhof von Mailand könnten sich bald viele neue Gäste tummeln.

Foto: Imago / Marco Passaro

Rom/Bozen/Brenner – Bahnreisen nach Italien sollen einfacher und schneller werden. Die Deutsche Bahn, die ÖBB und die italienischen Staatsbahnen FS planen neue Expresszüge, die München mit Mailand und Rom verbinden sollen, berichtete die Tageszeitung "Münchner Merkur" am Montag. Die EU bezuschusst zehn neue grenzüberschreitende Bahnverbindungen. Damit soll der Personentransport via Schiene über die Staatsgrenzen hinweg bis 2030 verdoppelt und bis 2050 gar verdreifacht werden.

Freccia-Zug über den Brenner

Zu den ausgewählten Strecken gehören ebenjene von München nach Mailand und Rom. Auf der Brennerlinie sollen die italienischen Hochgeschwindigkeitszüge Freccia rollen. "Wenn der Freccia-Zug über den Brenner fährt, wäre das ein Qualitätssprung", erklärte der Südtiroler EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann (SVP). Die Frecciargento-Züge ("Silberpfeil-Züge") verfügen über Neigetechnik und könnten die kurvenreiche Brennerroute relativ rasch befahren, außerdem würden laut Dorfmann die teilweise halbstündigen Wartezeiten am Brenner wegfallen. Die Freccia-Züge seien komfortabler als die jetzigen Eurocitys.

Zweisprachige Zugführer

Die neuen Züge sollen Ende 2025, Anfang 2026 den Betrieb aufnehmen. Um das zu ermöglichen, seien regulatorische Dinge notwendig. Dabei geht es um die Zulassung der Züge, den Ausbau der Signaltechnik, die Ausbildung der Zugführer. Letztere müssten sowohl die italiensche als auch die deutsche Sprache beherrschen, so Dorfmann.

Eigentlich sind diese Strecken nicht neu, die italienischen Staatsbahnen Ferrovie dello Stato Italiane (FS) fuhren etwa die Strecke nach Rom bis 2008, als sie den Eurocity Michelangelo einstellten. Seit 2009 fährt die Deutsche Bahn mit der ÖBB mit dem Eurocity bis Bologna. (APA, 20.2.2023)