Angesichts von Desinformation und Hass im Internet hat die UNO-Kulturorganisation Unesco zur Regulierung digitaler Plattformen aufgerufen. Diese Bemühungen müssten weltweit einheitlich und nicht in Dutzenden Ländern isoliert erfolgen, und zwar auf einem auf den Menschenrechten basierenden Ansatz, sagte Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay am Donnerstag in Paris.

4.300 Experten beteiligten sich am Mittwoch und Donnerstag an einer Fachkonferenz der Unesco zu der Thematik.

Unesco erarbeitet Grundsätze für Regulierung

"Das Verwischen der Grenzen zwischen wahr und falsch, die organisierte Leugnung wissenschaftlicher Fakten, die Verbreitung von Desinformation und Verschwörungstheorien sind zwar nicht in den sozialen Netzwerken entstanden, aber sie gedeihen dort viel besser als die Wahrheit, wenn es keine Regulierung gibt", sagte Azoulay. "Nur wenn wir das volle Ausmaß dieser technologischen Revolution erkennen, können wir dafür sorgen, dass sie nicht auf Kosten der Menschenrechte, der Meinungsfreiheit und der Demokratie geht."

Die Unesco arbeitet derzeit an globalen Grundsätzen für die Regulierung sozialer Netzwerke, die die Zuverlässigkeit von Informationen verbessern und die Menschenrechte im Internet fördern sollen. Ergebnisse sollten im September vorgelegt werden, hieß es. (APA, 23.2.23)