Seine Geländetauglichkeit darf der Tesla Cybertruck offenbar noch nicht in freien Zügen ausspielen.

Foto: Reuters/Moon

Seitdem er 2019 vorgestellt worden ist, sorgt der Tesla Cybertruck laufend für Furore. Das futuristische Gefährt, dessen kantiges Design vom schwer wälzbaren Stahl für Raumschiffe und von Panzerglas vorgegeben ist, ist alles andere als ein gewöhnlicher Pickup-Truck. Geht es nach Tesla-CEO Elon Musk, kann der vollelektrische Geländewagen sogar für kurze Zeit als Boot genutzt werden.

Und dennoch dürften erste Modelle mit einer Ehrfurcht behandelt werden, die man nicht für möglich gehalten hätte: Ein aktuelles Video zeigt, dass man im Cybertruck kleinere Hindernisse lieber doch noch mit Hilfe überwindet.

Dabei sieht das Terrain, das es zu überwinden gilt, nicht besonders furchteinflößend aus: Zuerst kommt eine Bordsteinkante, dann wird es leicht hügelig. Ein Fahrzeug, das gerne wie ein geländegängiger Stealthbomber dargestellt wird, sollte damit keine großen Probleme haben. Bei einer Bodenfreiheit von mehr als 40 Zentimetern und einem Böschungswinkel von 35 Grad wird dem Cybertruck im Vorfeld jedenfalls eine gute Offroad-Fähigkeit attestiert.

Was dann folgt, wirkt unfreiwillig komisch: Mehrere Tesla-Mitarbeiter erwecken bei der Bewältigung dieser Aufgabe den Anschein, als müsste man den bulligen Cybertruck wie ein rohes Ei behandeln. Nachdem das Fahrzeug die "Hürden" erfolgreich gemeistert hat, ist auf dem Video zu sehen, dass für dieses Kunststück offenbar auch Holzrampen zum Einsatz kamen. Vom ungünstigen Blickwinkel des Videos abgesehen, lässt sich dieses Verhalten auf den ersten Blick tatsächlich nur mit der Vorsicht erklären, die man eben einem seltenen Ausstellungsstück entgegenbringen muss. Oder einem Prototypen, der möglicherweise noch nicht die Eigenschaften des Serienfahrzeugs aufweist.

Produktion startet im Sommer

Erst vor kurzem kündigte Teslas Chefdesigner Franz von Holzhausen jedenfalls an, dass das Design des Cybertrucks abgeschlossen sei. Schenkt man seinen Angaben Glauben, soll die Produktion in wenigen Monaten beginnen. Vor 2024 sei aber nicht zu rechnen, dass das neue Modell in Serie gehen könne, weil das Unternehmen derzeit mit dem Aufbau der Montageanlagen beschäftigt sei und man heuer noch nicht von hohen Stückzahlen ausgehen dürfe.

Über finale Preise lässt sich derzeit nur spekulieren. Als der Truck im Jahr 2019 angekündigt wurde, bezifferte Tesla den Einstiegpreis noch knapp unter 40.000 US-Dollar. Diese ehrgeizigen Pläne des Unternehmens lassen sich in Anbetracht der wirtschaftlichen Lage allerdings nicht mehr halten, sie wurden von Musk bereits revidiert

Der Cybertruck soll zum Marktstart in den USA in drei unterschiedlichen Konfigurationen verfügbar sein. Die schwächste Variante mit Heckantrieb soll eine Reichweite von bis zu 400 Kilometer erreichen, die stärkste mit drei Motoren hat angeblich eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern. Chefdesigner von Holzhausen verspricht zudem Funktionen für das neue Tesla-Modell, die der Öffentlichkeit derzeit noch nicht bekannt sind. Bleibt zu hoffen, dass damit kein versteckter Stauraum für Holzrampen gemeint ist. (bbr, 25.2.2023)