Ein Fehler im System? Schiedsrichter, die den VAR konsultieren, werden schlechter bewertet.

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Mit Beweisen ist das oft so eine Sache. Schon ein einzelner Beweis kann mehr oder weniger stichhaltig sein, und mehrere Beweise ergeben eine Beweiskette, die ist lückenlos oder auch nicht. Bei der Eröffnung des LASK-Stadions ist Austria Lustenau quasi verurteilt worden, zum Handkuss gekommen. Dabei war der Beweis genau gar nicht stichhaltig, eher fadenscheinig, lachhaft. Der Elfmeter in Minute 94 hätte nie gegeben werden dürfen, Schiedsrichter Harald Lechner gab ihn dennoch, und der Video Assistant Referee (VAR) bestätigte den Pfiff.

Das war der größere Fauxpas, die Beweiskette eine einzige Lücke. Bei der WM in Katar waren Referees immer wieder vom VAR dazu angehalten worden, sich via TV noch ein neues, besseres Bild von strittigen Szenen zu machen. Und gar nicht selten haben sie sich selbst korrigiert, das tat den Spielen gut und machte die Schiris sympathischer. Irren ist menschlich.

Dass Referees, die für jedes Spiel bewertet werden, übrigens nicht nur hierzulande eine schlechtere Note kassieren, wenn sie sich nach VAR-Studium umentschieden haben, passt da gar nicht dazu. Schließlich ist es zehnmal besser, einen Fehler während einer Partie zu korrigieren, als ihn nachher eingestehen zu müssen.

Man wollte nach dem LASK-Lustenau-Spiel am wenigsten mit Herrn Lechner tauschen, dem sein Fehlpfiff selbst am meisten zugesetzt hat. (Fritz Neumann, 26.2.2023)