Wo KI draufsteht, muss auch KI drin sein, fordert die US-Handelsaufsicht.

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Geht es nach den Tech-Unternehmen dieser Welt, dann steht die Menschheit mitten in einer KI-getriebenen Revolution. Niemand wird mehr ermüdende oder repetitive Arbeit verrichten müssen, der künstlichen Intelligenz sei Dank. Aber: AI oder KI ist oft auch nicht mehr als ein Marketingbegriff. Deshalb will die US-Handelsbehörde Federal Trade Commission (FTC) haltlosen Versprechen darüber, was die künstliche Intelligenz in einem Produkt oder einer Dienstleistung zu leisten vermag, einen Riegel vorschieben.

So warnt die FTC aktuell davor, "künstliche Intelligenz" auf ein Produkt zu schreiben, weil es sich dadurch besser verkauft. Mit einer unbegründeten Behauptung, dass ein Produkt KI-fähig sei, werde man nicht davonkommen. Die FTC habe Mittel und Wege, um unter die Haube des Produkts zu schauen, droht die Behörde recht unverhohlen. So sei es etwa nicht zulässig, ein Produkt mit KI zu bewerben, bloß weil bei der Entwicklung KI-Tools zum Einsatz kamen.

Beweise für den Nutzen von künstlicher Intelligenz

Ebenso will die Handelsaufsicht gegen maßlose Übertreibungen vorgehen. Schon die Behauptung, ein Produkt könne etwas leisten, was über die derzeitigen Fähigkeiten von KI oder automatisierten Technologien hinausgeht, sei irreführend, schreibt die FTC in einem aktuellen Blogpost. Wer behauptet, sein Produkt sei mit KI besser als eines ohne KI, müsse das auch beweisen können.

Außerdem müssten Anbieter die Risiken ihrer Technologie einschätzen können. "Wenn etwas schiefgeht – vielleicht versagt es oder liefert verzerrte Ergebnisse –, können Sie nicht einfach einem Drittentwickler der Technologie die Schuld geben. Und Sie können sich nicht darauf berufen, dass Sie nicht verantwortlich sind, weil diese Technologie eine 'Blackbox' ist, die Sie nicht verstehen oder nicht testen konnten", schreibt die Behörde.

Das Thema KI beschäftigt aber nicht nur die Handelsbehörde, auch das Weiße Haus will die Öffentlichkeit vor potenziell negativen Auswirkungen von künstlicher Intelligenz schützen. So hat das Büro für Wissenschafts- und Technologiepolitik eine "Bill of Rights" für das KI-Zeitalter veröffentlicht. Diese besagt im Wesentlichen, dass algorithmische Systeme nachweislich sicher und effektiv sein müssen und keine "ungerechtfertigte" Diskriminierung verursachen dürfen, wie "Heise" berichtet. (pez, 28.2.2023)