Die Festspielpräsidentin Kristina Hammer bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele im Juli 2022.

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Salzburg – Die Salzburger Festspiele dürfen sich auf einen bestens ausgelasteten Sommer einstellen: Die Kartenbestellungen liegen derzeit um 15 Prozent über dem Vorjahreswert. Man befinde sich auf Vor-Pandemie-Niveau und darüber, informierte Präsidentin Kristina Hammer am Dienstag das Kuratorium. "Zuwächse gab es bei allen Kundengruppen, insbesondere ein deutliches Plus bei Neukunden, internationalen und Stammkunden", wurde sie anschließend in einer Aussendung zitiert.

Dabei hatte schon 2022 wieder Vor-Corona-Dimensionen erreicht. "Mit 30 Millionen Euro Kartenerlöse netto aus den Pfingst- und Sommerfestspielen 2022 liegen wir fast auf dem Rekordniveau von 2019", sagte der kaufmännische Direktor der Salzburger Festspiele, Lukas Crepaz, am Dienstag gegen Abend im Gespräch mit der APA. Dass das Ergebnis des Rekordjahres 2019 nicht erreicht werden konnte, sei der Absage des Konzertes des italienischen Klaviersolisten Maurizio Pollini wegen gesundheitlicher Probleme und dem Corona-bedingten Ausfall der ersten drei Vorstellungen des Schauspiels "Ingolstadt" geschuldet.

Pressearbeit bei Intendant Hinterhäuser

Das gute Ergebnis des Jahres 2022 habe den Salzburger Festspielen sehr geholfen, die exorbitanten Energiekosten und die großen Kostensteigerungen aufgrund der hohen Inflation zu kompensieren und ausgeglichen zu bilanzieren, sagte Crepaz. Der Rechnungsabschluss für das Vorjahr wurde heute vom Kuratorium genehmigt.

Weiters wurde heute eine Änderung in der Geschäftsordnung fixiert: Die Pressearbeit kommt von Präsidentin Kristina Hammer zu Intendant Markus Hinterhäuser. Medienberichten zufolge dürfte es innerhalb des Direktoriums zu Unstimmigkeiten gekommen sein. Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP), heuer Vorsitzender des Kuratoriums, sprach von einem "eher suboptimalen" Innenverhältnis im Direktorium. Preuner meinte zum STANDARD: "Präsidentin Hammer hat sich gut eingelebt." Es sei notwendig gewesen, die Geschäftsordnung anzupassen, da diese auf Hammers Vorgängerin Helga Rabl-Stadler zugeschnitten gewesen sei, so der Bürgermeister. Auch das Klima im Direktorium "ist sehr amikal", findet Preuner. Er könne nicht sehen, dass persönliche Befindlichkeiten ein Problem wären. Darüber hinaus ging es um die Zukunft: Aktuell seien laut Hammer 15 Prozent mehr Karten vorbestellt worden als zum gleichen Zeitpunkt 2022.

Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) sprach hingegen von einer "aufgeblähten Geschichte". Jedenfalls gab es im Dezember ein Gespräch Haslauers mit dem Direktorium. Dabei sei festgestellt worden, dass in der bisherigen Geschäftsordnung "einige Kleinigkeiten" zu ändern seien, so Haslauer damals. Ein Punkt sei, dass in Behördenverfahren, die sich wegen des Umbaus der Festspielhäuser mehren, neben dem kaufmännischen Direktor "nicht überall auch die Präsidentin dazu muss". Zweitens wandert nun der Medienbereich zu Markus Hinterhäuser, "weil der über Jahrzehnte intensive Kontakte mit Kulturjournalisten aufgebaut hat". Hammer sagte, es sei gleich zu Beginn ihrer Amtszeit vereinbart worden, dass die damals fortgeschriebene Aufgabenverteilung nach einem Jahr evaluiert werde. Schon früher sei die Zuständigkeit für Medien und Presse beim Intendanten gelegen, etwa bei Jürgen Flimm oder Alexander Pereira, das sei nichts Ungewöhnliches. (APA, neu, 28.2.2023)